Nicht vergessen!
Literatur & Gesellschaft
Die neuste Ausgabe der persönlichen Buchtipps von Mitarbeiterinnen der Zuger Bibliotheken bietet viele Denkanstösse. Sei es dazu, wie man mit Kindern über das Thema Demenz spricht, wie die Sesshaftigkeit das menschliche Dasein verändert hat oder warum das Alleinsein richtig gut sein kann. Viel Spass beim Schmökern!
Rotkreuz – Dieser Artikel ist in der Ausgabe März 2022 des Zug Kultur Magazins erschienen. Hier geht es zu den anderen Büchertipps.
Fabienne Elmiger, Bibliothek Rotkreuz
In der Schweiz leben rund 146 500 Menschen mit Demenz, jährlich kommen über 30 000 Neuerkrankungen dazu. Die Krankheit stellt eine grosse Herausforderung für das gesamte Umfeld dar – auch für die Jüngsten unter uns. Mit «Dich vergesse ich nie» haben Rachel Ip und Laura Hughes ein Bilderbuch geschaffen, welches sich kindgerecht diesem schwierigen Thema widmet.
Da ist Amelie, das kleine Mädchen, das manchmal etwas vergesslich ist. Ganz besonders dann, wenn sie sich in ihrer Fantasiewelt verliert. Mit ihr unterwegs ist ihre Oma. Oma vergisst ganz viel unwichtige Dinge, aber leider immer öfter auch ganz wertvolle Sachen, nämlich schöne Erinnerungen.
Tief im Wald finden die beiden das Zuhause der Erinnerungen. Ein wunderschöner bunter Ort mit vielen Zimmern, in denen man alles findet, was je vergessen wurde. Amelie und Oma finden Omas Zimmer: Es ist riesig! So viele vergessene Erinnerungen wohnen da drin. Momente voller Glück, die aus ihrem Kopf verschwunden sind.
Eine Krankheit kindgerecht erklärt
Obwohl es sich um ein trauriges Thema handelt, besticht das Buch mit den vielen bunten Bildern. Man spürt die Liebe und die Fröhlichkeit zwischen den beiden – trotz der schlimmen Krankheit von Oma. Ganz hinten im Buch wartet eine Seite mit Tipps für Kinder im Umgang mit demenzkranken Menschen.
Ein Bilderbuch, das betroffenen Familien Trost schenkt und Kindern erklärt, dass Liebe stärker ist als das Vergessen.
«Dich vergesse ich nie» von Rachel Ip & Laura Hughes, Bilderbuch, Ravensburger Verlag, 2021