Warten auf den Applaus

Literatur & Gesellschaft

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Zug Kultur hat aufgrund der Coronakrise in die Runde gefragt. Verschiedene Institutionen, Vereine und Kulturschaffende haben geantwortet und sich zur aktuellen Situation Gedanken gemacht. Sie erzählen, wie sie das Virus getroffen hat, was sie gerade machen und wo ihre Hoffnungen sind.

  • Hofft auf Publikum: David Weber. (Bild Philippe Hubler)
    Hofft auf Publikum: David Weber. (Bild Philippe Hubler)
  • Hofft auf Publikum: David Weber. (Bild Philippe Hubler)
    Hofft auf Publikum: David Weber. (Bild Philippe Hubler)

Zug – Dieser Artikel ist in der Doppelausgabe Januar/Februar 2021 des Zug Kultur Magazins erschienen. Hier geht es zu den anderen Artikeln.

David Weber, Autor und Musiker, Zug

«Aktuell sind Veranstaltungen mit Stehkonzerten in Clubs unmöglich. Wir, Jasmin Lötscher (Jazzmin) und David Weber (Öz Ürüglü), mussten laufend Konzertabsagen hinnehmen. Etwas entspannter sieht die Situation bei den gemeinsamen Leseperformances aus. Im Oktober konnten wir eine Veranstaltung durchführen, indem wir das Publikum auf zwei Aufführungen verteilten. Die Buchvernissage meines dritten Romans im Januar in der Shedhalle in Zug ist jetzt auch so geplant.

Buchvernissage mit Livepublikum
Ändern sich die Vorgaben nochmals, so dass zum Beispiel kein Publikum zugelassen wird, würden wir die Performance filmen und ins Netz stellen. So würden der Büchertisch und die entsprechenden Einnahmen wegfallen.
Von Beginn weg war die Unterstützung des Knapp Verlages, bei dem der Roman erscheint, motivierend. Eine Verschiebung des Buchprojekts war kein Thema. Das Credo ist: ‹Wir ziehen das durch, mit oder ohne Publikum. Gelesen wird auch in Corona-Zeiten.›

Die Krise ist noch nicht vorbei
Der Ausblick für 2021 ist angespannt und unsicher. Konzerte sind keine in Aussicht. Leseperformances wurden bereits wieder verschoben. Auch das Publikum ist entsprechend zögerlich. Wir Musiker und Autoren brauchen Publikum, Feedbacks und den Applaus. Die Initiative der IG Kultur Zug, die Kulturschaffenden und Veranstalter zusammenzubringen und die Meinungen zu koordinieren, ist motivierend und gibt den Anliegen Gewicht – auch politisch.»