Nach dem Singen wird gelogen

Musik

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Der Männerchor Hagendorn verzückt das Publikum mit freudigem Gesang und die Theatergruppe begeistert mit einer humorvollen Lügengeschichte.

  • «Mit Freud unterwägs» lautet das diesjährige Motto des Männerchors. (Bild Stefan Kaiser)
    «Mit Freud unterwägs» lautet das diesjährige Motto des Männerchors. (Bild Stefan Kaiser)

Cham – Der Mehrzwecksaal in Hagendorn war bis auf den letzten Platz besetzt, als der Männerchor am Mittwochabend die Bühne betrat. Unter dem Titel «Mit Freud unterwägs» starteten die freundschaftlich miteinander verbundenen Mannen unter der Leitung von Silvia Baroni Scheurenberg zu einer musikalischen Weltreise. Es ertönten Volksweisen aus den Alpen («Bergvagabunden»), aus Irland («Zieh in die Welt») und aus Amerika («Ein lustiges Leben»). Mit dem Lied «Freundschaft» wurde die Kameradschaft gepflegt, ehe mit Reinhard Mey’s Ohrwurm («Über den Wolken») der Rückflug angetreten wurde.

Das begeisterte Publikum klatschte im Takt und spendete frenetischen Applaus. Mit den anspruchsvollen Liedern («Lass die Sonne in dein Herz») und «Amigos para siempre» (Freunde, die zusammen steh’n) von Andrew Lloyd Webber endete der offizielle Konzertteil, der von der Moderatorin Patricia Stalder und der Pianistin Mirjam Bossart begleitet wurde. Es versteht sich von selbst, dass das Publikum eine Zugabe forderte.

Von Lachkrämpfen durchgeschüttelt

Patrick Unternährer, der Präsident des Männerchors Hagendorn, nutzte die anschliessende Pause, um neue Sänger anzuwerben. Er entrollte eine riesige Schriftrolle, auf deren Rückseite das Anforderungsprofil für einen Beitritt zum Männerchor aufgelistet war. Als er die Schriftrolle wendete, war schlicht und einfach zu lesen: gesellig.

Die Theatergruppe unter der Regie von Fredy Duss und Ivo Lackner begeisterte das Publikum mit «Früsch verlügt» – einem Schwank in zwei Akten von Nick Hasler. Elvira (Tatjana Schelbert), das Dienstmädchen der Rechtsanwältin Frieda von Rotz (Brigitte Niggli-Ineichen) nahm es mit der Arbeit und der Wahrheit nicht so genau. Just als ihre Arbeitgeberin wegen eines Treffens mit ihrer Geschäftskollegin Ursula Moser (Brigitte Filipazzi) ihre Kanzlei verlassen musste, erhielt Elvira einen Anruf von ihrer alten, eher ungeliebten Schulfreundin Claire (Patricia Stalder), die einen Besuch ankündigte. Ihr hatte sie ein Leben in Saus und Braus vorgegaukelt.

Um nicht aufzufliegen, beschloss Elvira, in die Rolle einer reichen, mondänen Dame zu schlüpfen. Peter (Silvan Bircher), der keineswegs weltgewandte Gärtner von Frieda von Rotz, musste – wohl oder übel – den heiss geliebten, erfolgreichen Ehemann verkörpern. Elviras Plan schien aufzugehen. Claire war vom luxuriösen Lebensstil ihrer Schulfreundin ebenso fasziniert wie ihr scheinbar ebenfalls erfolgreicher Ehemann Klemens (Ruedi Schelbert).

Als der verstaubt wirkende Herr Huber (Adrian Wyttenbach) von der Prüfungskommission für Hauspersonal einen Tag zu früh zur Inspektion eintrifft und kurz darauf auch Frieda von Rotz und Ursula Moser hereinschneien, droht die Situation zu eskalieren. Ob es Elvira und Peter gelingt, sich aus der verzwickten Lage zu befreien? Sicher ist, dass alle Schauspielerinnen und Schauspieler ihre Rollen hervorragend interpretieren. Das Publikum wurde während des gesamten Theaters von Lachkrämpfen durchgeschüttelt. (Text von Martin Mühlebach)

 

Hinweis

Weitere Aufführungen: Freitag, 26. Januar, und Samstag, 27. Januar, jeweils 20 Uhr und Sonntag, 28. Januar, 15 Uhr, in der Mehrzweckhalle Hagendorn. Weitere Infos gibt es unter: www.maennerchor-hagendorn.ch