Fasnachtsmontag gehörte ganz den Baarer Kindern

Brauchtum & Geschichte

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In Baar wird der Nachwuchs schon früh mit dem Fasnachtsvirus angesteckt. Die Kinderfasnacht wird in der Räbenmetropole sehr gepflegt.

  • Die grosse Vielfalt zeigt die Faszination Fasnacht bereits bei den Kindern. (Bilder: Stefan Kaiser)
    Die grosse Vielfalt zeigt die Faszination Fasnacht bereits bei den Kindern. (Bilder: Stefan Kaiser)
  • Die grosse Vielfalt zeigt die Faszination Fasnacht bereits bei den Kindern. (Bilder: Stefan Kaiser)
    Die grosse Vielfalt zeigt die Faszination Fasnacht bereits bei den Kindern. (Bilder: Stefan Kaiser)

Baar – Vom Rathaus bis zum Bahnhofplatz und von dort weiter über die Marktgasse bis zum Gemeindesaal – ein echt herausfordernder Parcours, vor allem, wenn die Beine noch nicht so lang sind: Dem abschliessenden Zvieri beim Schulhaus Marktgasse sprachen sie deshalb in Fülle zu, die Indianerinnen, die Hexen und Zaubernden, die Raupe Nimmersatt, alle Superhelden und unzählige lustige Viecher. Und natürlich auch die Hippies, die Jungtambouren Baar, die Guggenmusiken Profis-Ohrisch Baar, die Grütlihüüler Allenwinden und die Las Moränos Neuheim.

«Ein gelungener Anlass», strahlt Silvan Meier, zuständig für Kommunikation und Marketing der Fasnachtsgesellschaft Baar, und gibt Einblick in die grosse Arbeit hinter dem Anlass: «Findet der Kinderumzug während der Schulzeit statt, liegt die Hauptverantwortung bei den Baarer Schulen. Sonst übernimmt die Fasnachtsgesellschaft die Organisation.» Das bedeute, dass sie die Anmeldungen von Wagenbaugruppen, Guggenmusiken und anderen Fasnachtsgruppen entgegennehme und koordiniere. Zudem wurden Spielgruppen und Privatschulen für eine Teilnahme angefragt.

Sicherheit wird gross geschrieben

Damit Kinder, die nicht in den Skiferien weilen, am Umzug teilnehmen können, werden verschiedene offene Sujetgruppen angeboten. Und wie jedes Jahr hat die Fasnachtsgesellschaft die Strassensperrungen organisiert und den Umzugszettel mit allen Nummern gestaltet. Ein Kinderumzug stelle dieselben Herausforderungen wie jeder Umzug. Meier: «Wie immer steht die Sicherheit im Zentrum. So müssen alle Umzugswagen von sogenannten Radwachen begleitet werden. Es gibt genaue Instruktionen zum Verhalten. Bei einem Kinderumzug müssen genügend Betreuungspersonen dabei sein.»

Kinder, die nicht in den Skiferien sind, waren herzlich eingeladen, in einer der offenen Sujetgruppen am Umzug teilzunehmen. Betreut wurden sie von Vorstandsmitgliedern der Fasnachtsgesellschaft Baar. Meier: «Die Eltern stehen am Strassenrand. Die Kinder müssen deshalb selbstständig genug sein, um ohne die Eltern den Kinderumzug zu absolvieren.» Ansonsten gebe es keine Vorgaben. Jedes Kind müsse aber einen Zettel mit den Kontaktdaten der Eltern bei sich haben.

Einmal dabei, immer dabei

Meier weiss auch, wie sich die Tradition des Kinderumzugs in Baar im Laufe der Jahre entwickelt hat: «Der Kinderumzug ist eine äusserst beliebte Baarer Fasnachtstradition. Für viele Schulkinder ist er einer der Höhepunkte im Jahr.» Die Teilnahme der Schulen Baar sei dabei von grösster Bedeutung. «So werden die Kinder früh mit dem Fasnachtsvirus angesteckt», lacht Meier. Wer als Kind begeisterter Fasnächtler sei, komme kaum mehr davon los; das zeige die persönliche Erfahrung.

In anderen Jahren seien weit über 1000 Kinder am Umzug mit dabei. Heuer, während der Ferien, sei die Beteiligung einiges geringer. Meier: «Uns ist es aber sehr wichtig, trotzdem am Kinderumzug festzuhalten. Die strahlenden Kinderaugen entschädigen für den Aufwand.»

Und: Für die Kinder ergebe sich der Vorteil, dass sie in einem selbst gewählten Kostüm teilnehmen könnten und nicht mit dem von der Klasse gewählten Sujet. Zudem hätten auch Kinder, die nicht in Baar wohnten, die Möglichkeit, beim Umzug mitzumachen. Um die schöne Tradition der Räbefasnacht zu pflegen und zu fördern, brauche es alle, betont Meier: «Kinder und Eltern, Schule und Gemeinde, Fasnächtlerinnen und Fasnächtler, Guggenmusiken und Wagenbaugruppen – und viele mehr. Die grosse Vielfalt durch alle Gesellschafts- und Altersschichten hindurch macht die Faszination Fasnacht aus.» (Text von Thomas Schaffner)