Samstag 24. Juni 2017

Öffentliche Stadtführung - Zug in der Literatur

Brauchtum & Geschichte

Zytturm, Zug

  • Datum 24.6.2017  09:50 - 11:30
  • Ort Zytturm, Zug
  • Preis CHF 5.00, unter 18 Jahren gratis
  • Kategorie Geschichte

Vom Untergang und Undergang
Eine literarische Stadt-Führung

Vom Gedenkstein Katastrophenbucht führt der Weg über die einstige Vorstadt ins Städtchen Zug. Rechts liegend «besingt» Hans Rudolf Balmer 1947 den See: «Am Abend, da wir vom Berg über die Stadt und See schauen, ist der Himmel blank gefegt, der See liegt da ... ständig geliebt von den Menschen, denen er Schicksal und Heimat ist.» Am Postplatz dann, zwischen Autos und Parkplätzen wähnen wir uns mitten im 19. Jahrhundert. Fünfspännige Postwagen aus Luzern und Zürich halten vor dem Posthaus. «Die Glocken ausserhalb von Falken, Bellevue und Hirschen läuteten zum Diner und die Fremdenführer, deren es in Zug auch einige gab, machten sich ebenfalls an die Touristen heran.» (Franz Keiser) In der Zeughausgasse stehen wir unvermittelt vor dem «Falschmünzer», wie böse Zungen einst behaupteten. Dafür (oder gerade deswegen) hielt der Zuger Barockdichter Weissenbach aus selbigem Haus im 17. Jh. Einzug in die Literatur: «Das Fundament ist Einigkeit die Wohlfahrt bringet Redlichkeit … Frembd Herren Geld ist süsser Klang, allein des Standes Untergang.» Und weiter: «Thu stehlen nit: Bring niemand um, befiehlt Gott allen Christen. Das Letzt betrift den Medicum, das erste den Juristen.» Über die Oswaldsgasse, beim einstigen Korn- oder Zeughaus katapultiert uns entsprechend ein Flugblatt in die 90er Jahre des 20. Jh.: «Wir protestieren gegen die Kriminalisierung der gewaltlosen Zuger Jugendbewegung und fordern die sofortige Zurücknahme der Strafanträge.»
Nun aber in den ältesten Teil der Stadt Zug, «in die Puppenstube für Denkmalpfleger», wie Niklaus Meienbergs 1984 despektierlich schreibt: «Zug fast wie Dallas». Nach weiteren weniger politischen Beschreibungen über Zuger oder Selbstdarstellungen von Zugerinnen schliessen wir angesichts der fortrückenden Zeit: «Sunnenundergang … im Oobigroot» (1987 Max Huwyler) – und mit Isabelle Kaiser gesprochen (1897): «Schnell verrauscht der Klang der Feste, schnell entflieht der König Mai» – im September!
Mit Donatus Stemmle
Die Führung findet bei jeder Witterung statt.

Datum: 24. Juni 2017
Treffpunkt: 09:50 Uhr beim Zytturm
Kosten: CHF 5.00, unter 18 Jahren gratis
Anmeldung nicht erforderlich

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