«Wir zählen auf das gute Wetter»

Brauchtum & Geschichte

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In weniger als zwei Wochen feiert das Dorf sein 800-Jahr-Jubiläum. Die Vorbereitungen sind auf Kurs, und der Vorverkauf für den grossen Brunch ist im Gange.

  • Die Menzinger Schüler haben den Schriftzug «800 – s’Fäscht» gestaltet. (Bild Maria Schmid)
    Die Menzinger Schüler haben den Schriftzug «800 – s’Fäscht» gestaltet. (Bild Maria Schmid)

Menzingen – Im beschaulichen Dorf Menzingen steigt bald ein grosses Fest. Anlass ist das 800-Jahr-Jubiläum des Dorfes. In weniger als zwei Wochen finden an den beiden Tagen 18. und 19. August 18 Konzerte statt, drei DJs und ein Moderator sorgen zusätzlich für die Unterhaltung. Das Dorfzentrum ist an den beiden Tagen autofrei. Seit kurzem weisen an den beiden Ortseingängen und beim Zentrum Schützenmatt zwei mannshohe Schriftzüge – «800 – s’Fäscht» – auf die Veranstaltung hin. Hand angelegt bei der Gestaltung haben Menzinger Schülerinnen und Schüler. Das elf­köpfige Organisationskomitee, präsidiert von Ständerat Peter Hegglin (CVP), hat die Arbeit vor zwei Jahren aufgenommen. Nun stecken sie in den letzten Vorbereitungen. Joëlle Guldin, Medienverantwortliche, steht stellvertretend Rede und Antwort.

Joëlle Guldin, was muss noch getan werden, bis es losgehen kann?

Wir sind mit den letzten Vorbereitungen sehr gut auf Kurs. Im Hintergrund läuft aber noch einiges – vor allem organisatorische Sachen –, die bei einem Fest dieser Grösse völlig normal sind. Beispielsweise suchen wir noch Helfer für den Abbau des Festzeltes in der Nacht vom Samstag auf Sonntag. Aber keine Sorge, die Gäste können das Fest trotz Abbauarbeiten weiter geniessen und es sowohl in der Kafistube wie auch in den beiden Bars ausklingen lassen. An diesen beiden Orten geht es nach Konzertende der Pissnelken XXL weiter.

Wie viele Besucher werden eigentlich erwartet?

Das ist eine schwierige Frage. Wir wünschen uns natürlich, dass alle Menzingerinnen und Menzinger den Weg ins Dorf finden. Das Festzelt hat für zirka 900 Gäste Platz, und daneben gibt es Bars, Kafistube und die ehemalige Bibliothek mit den DJs.

Als «s’Fäscht» organisiert wurde, was hat Sie besonders gefreut?

Ein sehr wichtiger Meilenstein war sicherlich die Zusage, dass die Hauptstrasse im Dorfkern für zwei Tage gesperrt werden kann. Darauf baute unser Konzept auf, und wir freuten uns alle sehr, dass dies so möglich ist. Aber natürlich stellten uns auch die positiven Feedbacks auf sowie die Beiträge aller Institutionen, die uns in finanzieller Hinsicht unterstützen, und die freiwilligen Helferinnen und Helfer, ohne deren tatkräftiges Mitwirken ein solches Fest gar nicht möglich wäre. Und nicht zu vergessen: alle Schülerinnen und Schüler, welche das Fest mit selbstgemachter Deko sowohl vor als auch während seiner ­Dauer verschönern.

Gab es auch Schwierigkeiten in der Organisation?

Im Grossen und Ganzen ist alles sehr gut aufgegangen. Schwierigkeiten würde ich nicht sagen, aber ich denke, jedes Ressort hatte seine Knackpunkte zu lösen und meisterte dies bisher auch hervorragend. Es war für uns alle eine Herausforderung, etwas komplett Neues zu erschaffen. Die grösste aller Herausforderungen liegt aber leider nicht in unseren Händen. Als Open-Air-Veranstaltung zählen wir auf das gute Wetter – bestellt haben wir es schon lange.

Was stimmt Sie in Gedanken an das Fest besonders froh?

Mein persönliches Highlight ist das Engagement jedes Einzelnen, der dazu beiträgt, dass dieses Fest ein Erfolg wird. Nur das Zusammenwirken des ganzen Dorfes – der Vereine, Privatpersonen, Firmen, Institutionen und des OK – macht ein solches Fest überhaupt möglich. Es macht mich stolz, ein Teil davon zu sein.

Ständerat Peter Hegglin ist OK-Präsident, musste er überredet werden?

Nein, Peter Hegglin ist ein Menzinger mit Leib und Seele. Als er von der Idee hörte, war er sofort Feuer und Flamme.

Ist das Fest nur für Menzingerinnen und Menzinger?

Es ist so: Wir wünschen uns, dass an diesen beiden Tagen ganz Menzingen auf den Beinen sein wird. Aber natürlich freuen wir uns sehr, wenn auch andere Gäste aus dem Kanton Zug, aus Zürich, Schwyz, Luzern oder gar von noch weiter her an unser Dorffest kommen. Das Programm ist sehr vielfältig, bietet für Jung und Alt etwas und wechselt fast jede Stunde. Auch kulinarisch kann man sich vielseitig verköstigen; von Raclette, Grilladen, Kuchen, Glace, Holzofenpizza bis zu Bami Goreng hat es bestimmt für jeden etwas dabei. Wir empfehlen dringend, für die Anreise den öffentlichen Verkehr zu benutzen – es hat nur wenige Parkplätze, und so kann auch unser Festbier sorgenfrei genossen werden.

Gibt es noch Pins und Tickets im Vorverkauf?

Für den grossen Samstagsbrunch dürfen wir bereits auf 250 Gäste zählen. Das freut uns riesig. Der Vorverkauf läuft noch bis zum 11. August. Aber auch spontan Entschlossene finden sicher noch Platz im grossen Festzelt. Der Pin-Verkauf läuft noch etwas zaghaft. Wir hoffen, dass wir am Fest auf die solidarische Unterstützung der Besucher zählen dürfen. Denn die Konzerte und auch das Kinderprogramm kann man ohne Eintritt geniessen. Daher setzen wir auf die freiwillige Unterstützung mit dem Pin – «Menzingen zeigt Flagge». (Interview Andrea Muff)

Hinweis
Das Interview wurde schriftlich geführt.