Vom Kaffeelager im Hinterhof zum kleinen Juwel

Dies & Das

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Magi Arquint hat einen Lagerraum gemietet und diesen zu einem gemütlichen Arbeitsplatz umgestaltet. Dies zu ihrem Glück, bevor der «Schopf» unter Denkmalschutz gestellt worden ist – was sie nun doppelt freut.

  • Aus dem ehemaligen Kaffeelager an der Zeughausgasse 9a in Zug ist ein schmucker Raum geworden. (Stefan Kaiser)
    Aus dem ehemaligen Kaffeelager an der Zeughausgasse 9a in Zug ist ein schmucker Raum geworden. (Stefan Kaiser)

Zug – «Selbsttragend und ohne Anmeldung triffst du neue Freunde zum Networking, Anstossen, Diskutieren, Tanzen und Plaudern.» Mit diesen Worten, die doch sehr «gwundrig» machen, wirbt Magi Arquint auf ihrer Facebook-Seite für den After-Work-Apéro Last Friday.

Zeughausgasse 9a? Der «Schopf», der diese Hausnummer trägt, ist alles andere als an der Zeughausgasse gelegen. Vielmehr befindet sich der ehemalige Lagerraum der Kaffeerösterei Franz Luthiger im Hinterhof des «Hirschens» und am Fuss des Kapuzinerklosters.

Unter Denkmalschutz gestellt

Sie habe für ihr Einrichtegeschäft einen Lagerraum gesucht, erzählt Arquint. Fündig sei sie dann eben bei der Korporation geworden. «Das Lager war fantastisch – nur ein ganz klein wenig zu dunkel», führt die 55-Jährige an. Darum habe sie eine der beiden Flügeltüren des Eingangs durch ein Fenster ersetzt. «Zum Glück, bevor das Lagerhaus unter Denkmalschutz gestellt worden ist», sagt die Zugerin. Denn genau dies sei im vergangenen Jahr passiert, was sie nun aber ganz speziell freue. Denn damit ist klar: Der Lagerraum wird nicht abgerissen, weil er zum Ensemble der ehemaligen Kaffeerösterei gehört. Bekanntlich hat die Stadt Zug der Korporation die Liegenschaft Hirschen verkauft beziehungsweise diese gegen Land im Göbli und in der St. Verena getauscht. Die Korporation plant den Abriss des Hauses Zentrum und auf dem arrondierten Areal einen Komplex mit Alterswohnungen und einem Restaurant.

«Womöglich bekomme ich dann sogar eine direkte Verbindung an die Zeughausgasse», schwärmt Magi Arquint, die mit ihren freitäglichen Einladungen ein wenig Werbung in eigener Sache machen will. «Doch dies ist nicht der Hauptgrund», beteuert sie. Vielmehr sei der Freitag zu einem Treff unter Freunden geworden, bei dem Ideen gewälzt und ungezwungen zusammen der Apéro genossen werde. Auch für Geburtstage und Sitzungen könnte das kleine Juwel genutzt werden, sagt Arquint und lächelt. «Ich bin jetzt schon gespannt, wie der heutige Freitagabend wird.» Denn Ende März spielten neun Bands an neun Orten in der Altstadt, und sie hatte darum einige neue interessante Gäste, wie sie erzählt.

Für alle offen

Und wie stellt sich die Innenarchitektin ihre Zukunft im kleinen Juwel vor? «Schöne Projekte realisieren können und vielen Leuten mein Wissen zur Verfügung stellen können. Und die Freitage? Bleiben die im Programm? «Unbedingt», sagt die Zugerin: «Der ‹Last Friday› bleibt. Er ist für alle offen, natürlich sind die Besuche selbsttragend, und es braucht keine Anmeldung.» (Charly Keiser)

Hinweis

Der «Last Friday» findet jeden letzten Freitag im Monat an der Zeughausgasse 9a in Zug statt und beginnt um 17 Uhr.