In Baar war der Räbegäuggel los

Brauchtum & Geschichte

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Tausende Menschen haben den Umzug mit vielen beeindruckenden Sujets verfolgt – und es wurden die besten Umzugsgruppen und die beste Guggenmusik gewählt.

  • Die Baarer Jungtambouren feiern dieses Jahr ihr 30 jähriges Bestehen. (Bilder: Mathias Blattmann)
    Die Baarer Jungtambouren feiern dieses Jahr ihr 30 jähriges Bestehen. (Bilder: Mathias Blattmann)
  • Die Guggenmusik Belcantons hatte ein Heimspiel. (Bilder: Mathias Blattmann)
    Die Guggenmusik Belcantons hatte ein Heimspiel. (Bilder: Mathias Blattmann)
  • Die Kinder freuen sich über den Besuch von Micky und Minnie – sie sind zu Ehren von 100 Jahre Disney erschienen. (Bilder: Mathias Blattmann)
    Die Kinder freuen sich über den Besuch von Micky und Minnie – sie sind zu Ehren von 100 Jahre Disney erschienen. (Bilder: Mathias Blattmann)
  • Buntes am Strassenrand: Ein Kostüm, das sicherlich viel Handarbeit erforderte. (Bilder: Mathias Blattmann)
    Buntes am Strassenrand: Ein Kostüm, das sicherlich viel Handarbeit erforderte. (Bilder: Mathias Blattmann)

Baar – Die Strassen in Baar sind nicht nur wegen der Konfetti bunter denn je, sondern auch aufgrund der vielen verkleideten Besucherinnen und Besucher des Fasnachtsumzuges. Von ausgefallenen Kostümen bis hin zu aufwendig geschminkten Gesichtern gibt es nichts, was es nicht gibt. Alle warten an diesem Sonntagnachmittag gespannt auf den Beginn des Umzuges und tatsächlich läuft die erste Sujet-Gruppe, die Tambouren aus Wädenswil, mit dem Motiv «Herr der Ringe», pünktlich um halb drei los.

Ihr folgen 48 weitere Umzugsnummern, welche in der Marktgasse starten, über den Kreuzplatz den Bahnhof erreichen und von dort aus einen Schlenker über die Dorfstrasse bis zum Rathausplatz zurück machen.

Um der Tradition treu zu bleiben, laufen auch die Ur-Baarer am Umzug mit und fegen mit ihren raschelnden Blätter-Kostümen und Besen über den Asphalt. Typisch für die Räbe Fasnacht sind zudem die Nummern der Erdmanndli Zunft, der Räbegäuggel und der Jungtambouren. Die Baarer Tambouren konnten mit diesem Umzug sogar ihr 30-Jahr-Jubiläum feiern und haben mit ihrem Getrommel die Kutsche des Räbevaters angekündigt.

Guggenmusiken sorgen für Stimmung

Der Räbevater Michi I. Radler wirft Orange um Orange in die Menge von Fasnächtlerinnen und Fasnächtlern. Zum Schluss des Umzuges darf der Räbechüng nicht fehlen, der mit seinem riesigen Pappmaschee-Kopf und der goldigen Krone unverwechselbar ist.

Während die Gruppenwagen zu den verschiedensten Themen geschmückt sind, sorgen die Guggenmusiken für eine mitreissende, musikalische Stimmung. Die Zuger Guggenmusik Descampados wird von einem Schild mit einem ausgeklügelten Spruch angeführt. Zu lesen ist: «Ich bin ein Scampi – Holt mich hier raus!» und die Profis-Ohrisch-Gugger hauen auf die Pauken.

Bevor diese Musik durch das Dorf klingt, fährt ein riesiger, orangefarbener Wagen in Richtung Bahnhof, der 120 Jahre Ovomaltine zelebriert. Becher mit der beliebten heissen Schokolade werden verteilt. Über den Köpfen der Zuschauerinnen und Zuschauer werden Konfetti abgefeuert. Obendrein hat nicht nur eine Sujet-Gruppe den Wolf und seinen umstrittenen Abschuss als Thema, sondern sogar zwei Gruppen: die Höllengilde Unterlunkhofen und die Leemättler.

Die 204 Zuschauerinnen und Zuschauer auf der Tribüne auf dem Bahnhofplatz haben die besten Umzugsgruppen und die beste Guggenmusik gewählt. Bei den Wagenbaugruppen gewonnen haben die Stifte aus Neuheim mit ihrem Sujet «Applaus für nüt – Skirennen Zermatt», dies vor den zweitplatzierten Näbelheuer aus Baar mit Gotthard. Die Gruppe Rumpelstilz aus Baar mit dem Thema Après-Ski landete auf dem dritten Platz. Zur besten Guggenmusik wurden die Crescendos aus Baar gewählt.

Wenn die Besucherinnen und Besucher des Umzuges noch nicht genug von der Fasnacht haben, geht das Feiern im Gemeindesaal Baar weiter. Am gleichen Abend gibt nämlich die Guggenmusik Belcantos ihre «Voll abgsoffe – Belcantos Neon Party» zum Besten. Den Durst kann dort beim Kafizelt und an der Shotbar gelöscht werden, während der Hotdog-Stand aufgesucht werden kann, um den Hunger zu stillen. Der Eintritt ist kostenlos, jedoch müssen Fasnächtlerinnen und Fasnächtler über 18 Jahre alt sein, damit sie eingelassen werden.

Zur gleichen Zeit hat im Hüttendorf «Schränzegg» durchgehend mindestens eine Beiz bis am Aschermittwoch geöffnet, und in der Musig-Hütte kann bis drei Uhr morgens getanzt werden. (Text von Lilo Sterki)