Rauschendes Fest bis in die frühen Morgenstunden

Brauchtum & Geschichte

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Das Dorf- und Seefest lockte das Publikum in Scharen an. Trotz Wind und Regen am Abend war das Feuerwerk nicht gefährdet.

  • Die Besucherinnen und Besucher des Dorf- und Seefests genossen die Atmosphäre am See. (Bild Werner Schelbert)
    Die Besucherinnen und Besucher des Dorf- und Seefests genossen die Atmosphäre am See. (Bild Werner Schelbert)

Oberägeri – Das Dorf- und Seefest, das am Samstagabend in Oberägeri stattfand, lockte gegen 1200 Personen an. Barbara Schneider, die Präsidentin des Verkehrsvereins, die als Chefin des Organisationskomitees des Festes amtete, verriet: «Ich verfolge schon den ganzen Tag das Wetterradar und hoffe, dass es zumindest bis nach dem für 22.30 Uhr geplanten Feuerwerk über dem See trocken bleibt.» Ihr Wunsch schien in Erfüllung zu gehen. Am frühen Abend sassen die Festbesucher, angeregt miteinander plaudernd, an den im Freien aufgestellten Tischen. Michael Schwarzenberger, der das Spiel der Harmoniemusik Oberägeri unter der Leitung von Thomas Ruckli sichtlich genoss, meinte: «Man trifft hier viele Leute aus dem Ägerital, und es herrscht eine ausgesprochen familiäre Atmosphäre.» Roland Stählin vom Sicherheitsdienst bestätigte: «Es ist alles im grünen Bereich, und wir Sicherheitsleute werden dafür sorgen, dass dies bis in die frühen Morgenstunden so bleibt.»

An den Ständen der Dorfvereine, wo allerlei kulinarische Köstlichkeiten angeboten wurden, ging es hoch zu und her. Monika Waser vom Kirchenchor Peter und Paul, Oberägeri, freute sich: «Unsere Raclettes finden einen reissenden Absatz. Nicht zuletzt dank der 80-jährigen Hedy Odermatt, die seit vielen Jahren weit und breit die besten Ra­clettes macht.» Am Stand des Ruderklubs verriet Benno Stäheli: «Früher verkauften wir am Dorf- und Seefest Pizzen. Doch heuer haben wir uns entschieden, Steaks anzubieten. Wir haben 300 Stück eingekauft, und ich bin überzeugt, dass wir alle verkaufen werden.» Manfred Pegoraro vom Schanty-Chor betonte: «Das abwechslungsweise von Unter- und Oberägeri organisierte Dorf- und Seefest ist zu einer schönen Tradition geworden, die man nicht mehr missen möchte.»

Das Heimspiel der Amarillos

Während die jüngeren Festbesucher ihre Raclettes und Pizzen im Freien genossen, taten es die etwas älteren Zeitgenossen im grossen Festzelt, wo die Amarillos – Markus Henggeler aus dem Ägerital und Markus Christen aus Seengen – das Publikum mit süffiger Schlagermusik unterhielten. Als die Amarillos das Lied «100 Tage Zärtlichkeit» anstimmten, mit dem sie im vergangenen Jahr den Alpen-Grand-Prix gewannen, begann sich eine ältere Dame in Träumen versunken im Takt hin und her zu wiegen. Markus Henggeler sagte hinterher: «Es ist schön, dass wir in meinem Heimspiel der Bevölkerung des Ägeritals Freude bereiten können.» Gegen 21 Uhr verdunkelte sich der Horizont. Das OK handelte schnell. Das Feuerwerk wurde kurzerhand früher entfacht. Der Feuerzauber über dem Ägerisee konnte in vollen Zügen genossen werden, bis die letzten Bilder am Himmel vom nun heftig einsetzenden Wind etwas verzerrt wurden. Als es danach heftig zu regnen begann, setzte ein regelrechter Run auf das gedeckte Festzelt ein, wo die gute Stimmung bis in die frühen Morgenstunden anhielt. (Martin Mühlebach)