«Zyt isch Gold»: Steinhausen ist bereits im Fasnachtsfieber

Brauchtum & Geschichte

,

Am Samstagabend wurde nach der Steigrind-Taufe Monika Beuchat als Steimueter Monika I. feierlich inthronisiert.

  • Kevin I. und Monika I., die neue Steimueter (Mitte) trotzen der eisigen Kälte. (Bild Mathias Blattmann)
    Kevin I. und Monika I., die neue Steimueter (Mitte) trotzen der eisigen Kälte. (Bild Mathias Blattmann)

Steinhausen – Den Auftakt des mehrstündigen Anlasses bildete die Taufe des Fasnachtsymbols in der Dorfmitte Steinhausens. Bei herrlichem, aber eisig kaltem Winterwetter bespritzte die angehende Steimueter Monika Beuchat, Monika I., den Steigrind, der hoch über dem Kreisel thronte. Umrahmt wurde die Zeremonie von den Guggenmusiken, den Fasnachtsgruppen und Zuschauern.

Bevor dann im warmen Gemeindesaal die Inthronisation startete, wurden die inzwischen etwas hungrigen Fasnächtler und Fasnächtlerinnen verpflegt. Unter der Leitung von Nicole Sari stand ein emsiges Küchen- und Service-Team im Einsatz.

Ein goldenes Motto

Danach betrat der noch amtierende Steivater Kevin I. Gretener mit seinem Gefolge die Bühne zur Entthronisation. Mit der Rückgabe des Mantels und der Insignien endete seine Amtszeit. Nun war Monika I. mit ihrem Hofstaat an der Reihe. Die neun Mitglieder, bestehend aus ihrem Mann Pädu, weiteren Familienmitgliedern und Freunden, ergaben dank den unterschiedlichen Kostümen auf der Bühne ein farbenfrohes Bild. Unterstützt vom Moderator Thomas Koch übergab Vorstandsmitglied Patrick Schriber Monika I. als zwölfte Steimueter die Insignien der Macht. Das frisch gekürte Oberhaupt lebt seit über zwanzig Jahren in Steinhausen und ist bei verschiedenen Anlässen im Dorf als Hilfskraft im Hintergrund anzutreffen.

Die Idee für ihr Motto «Zyt isch Gold» kam ihr, als sie überlegte, ob sie dieses Amt überhaupt annehmen wollte oder nicht. «Wenn nicht jetzt, wann dann?», sagte sich die 52-Jährige überzeugt, «Wir wissen nie, wie viel Zeit uns noch bleibt, und deshalb ist Zeit doch einfach Gold wert.»

Gratulationen und Geschenke

Darauf folgten zu ihrer Ehre die Huldigungen, eröffnet durch eine Delegation der ehemaligen Oberhäupter, der Ehrengarde. Sie wünschten der Steimueter eine erfolgreiche Fasnacht und viele schöne gemeinsame Momente. Der anschliessende Auftritt der «Spass-Lüten» mit ihren Mitgliedern aus allen Altersgruppen sorgte für ein buntes und höchst lebendiges Treiben auf der Bühne.

Kakofonisch ging es weiter mit den drei dorfeigenen Guggenmusiken, den Steischränzern, den Stracciatellos und der Guggalla. Letztere ist gleich alt wie das frisch gekürte Oberhaupt. Zur Gratulation trat auch der Vorstand der Fasnachtsgesellschaft an, leider ohne einen Präsidenten oder eine Präsidentin, ist dieser Sitz doch seit der letzten Generalversammlung immer noch vakant. Da die Steinhauser Fasnacht mit der Zunft der Letzibuzäli eine langjährige Freundschaft verbindet, ist eine Delegation aus Zug jedes Jahr vor Ort. Die Zünftler überreichten der Steimueter wie alle anderen Gratulanten auch ein Geschenk. Nach der Huldigung durch Kevin I. und sein Gefolge waren die Mitglieder der «Fasi On» an der Reihe, zu denen auch der Gemeindepräsident Andreas Hausheer gehört.

Seit zehn Jahren bereichert die Truppe das fasnächtliche Geschehen, da sie auch eine Bar betreiben. Als Symbol für hoffentlich viele fröhliche Überraschungen brachten sie eine Tischbombe mit, welche die Monika I. entzündete. Zum Schluss sprach eine höchst erfreute Steimueter allen, die für ein gutes Gelingen der Fasnacht 2024 im Einsatz stehen, ihren herzlichen Dank aus. Und mit einem lautstarken «Steihärt, Steigrind, Steihuse» endete der offizielle Teil der Inthronisation. (Text von Hansruedi Hürlimann)