Kulturblick Schule: Dania Meier Alig, Primarlehrperson und Tanzpädagogin

Vermittlung

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Kulturblick Schule aus dem Zug Kultur Magazin, Ausgabe März 2024, Seite Schulen: Dania Meier Alig, 54, Primarlehrperson und Tanzpädagogin, Zug

  • Dania Meier Alig plädiert dafür, sich ab und zu die Freiheit zu nehmen und Kulturprojekte anzureissen. (Bild: zVg)
    Dania Meier Alig plädiert dafür, sich ab und zu die Freiheit zu nehmen und Kulturprojekte anzureissen. (Bild: zVg)

Zug – «Die Schule ist ein Ort der kulturellen Vielfalt. Hier treffen Kinder mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und diverse Ansichten aufeinander. Künstlerische Projekte eignen sich gut, um Offenheit zu fördern, neue Sichtweisen zu entdecken und Kreativität zu entwickeln. Ich finde es wichtig, dass die Kinder mitgestalten können, lernen, sich auszudrücken, Vertrauen in sich selber entwickeln und ihr Selbstbewusstsein stärken – somit wird auch Offenheit und Toleranz im Klassenverbund gefördert. Zudem ist die Schule ein geeigneter Ort, an dem die Kinder unterschiedliche Kunstformen kennenlernen und für sich entdecken können.

Als wegen Covid-19 die Möglichkeiten für gemeinsame Projekte sehr eingeschränkt waren, haben wir das Projekt ‹Guthirt tanzt› lanciert. Ich habe mit den Lehrpersonen meiner Schule eine kleine Choreografie eingeübt, die diese dann mit ihren Klassen gelernt und sie an einer ausgewählten Location gefilmt haben. So konnten die Schüler:innen – und auch die Eltern zu Hause – sehen, was die Klassen erarbeitet hatten. Wir Lehrpersonen haben zum Schluss als Überraschung einen Flashmob auf dem Pausenplatz gestartet. Die Schüler:innen waren begeistert und sind mit eingestiegen. Das Ganze wurde aus der Vogelperspektive gefilmt – eine schöne Erinnerung an ein zusammenführendes Projekt, trotz der Widrigkeiten der damaligen Umstände.

Für Kulturprojekte finde ich professionelle Vermittlungspersonen ausschlaggebend. Diese müssen sich selber gut in ihrer Disziplin auskennen und gleichzeitig braucht es die Fähigkeit, die eigene Faszination für etwas auf die Kinder zu übertragen, sie zu motivieren und in ihnen die Lust an der eigenen Kreativität zu wecken. 

Eindrücklich finde ich es immer wieder, wenn aus ganz wenig viel entsteht. Ich war schon zu Besuch in Schulen, die hatten wirklich wenig Ressourcen, haben aber wahnsinnig tolle gestalterische Projekte realisiert. Bei uns ist es teilweise eher so, dass wir viel In­frastruktur und Unterstützungsmöglichkeiten hätten und diese dann gar nicht so gut genutzt werden. Es lohnt sich auf jeden Fall, sich ab und zu die Freiheit zu nehmen und ein Projekt anzureissen.» 

Aufgezeichnet von Maria Brosi