Für einmal stehen «nur» Frauen im Fokus

Literatur & Gesellschaft, Theater & Tanz

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Am Internationalen Frauentag vom kommenden Sonntag finden auch im Kanton Zug Anlässe statt.

Zug – «Was Frauen alles können»: Unter diesem Motto steht der diesjährige Aktionstag der Jugendanimation Zug (Jaz) zum Internationalen Frauentag am Sonntag, 8. März. «Der Frauentag hat für uns eine lange Tradition. Unser Ziel ist es, Frauen gezielt in die Programmgestaltung einzubeziehen, damit ihre Anliegen und Ideen behandelt und umgesetzt werden können», erklärt Lisa Palak-Otzoup, Leiterin der Jugendanimation Zug.

Aus diesem Grund sei bereits im November 2019 ein Projektteam zum Internationalen Frauentag gegründet worden. Sechs Frauen im Alter von 14 bis 55 Jahren trafen sich im Lade für Soziokultur und erarbeiteten gemeinsam ein buntes Programm ausgewählter Aktivitäten, um den Frauentag 2020 gebührend zu begehen. Entsprechend sollen am Frauentag die Frauen mit ihren Fähigkeiten, ihren Geschichten und ihrer Lust, sich auszudrücken, im Mittelpunkt stehen, betont Lisa Palak. Das Rahmenprogramm bilden verschiedene Aktionen zum Anregen und Ausprobieren und eine Bar mit feinen Häppchen im Foyer des Burgbachkellers (siehe Box).

Theater, Geschichten und zwei Märsche

In einem Schreib- und Bild-Labor dürfen Geschichten erfunden und Selbstverständlichkeiten kritisch hinterfragt werden. In selber gestalteten «Fanzines» – aus einem Blatt Papier hergestellte Büchlein – können die Frauen ihre Geschichten festhalten. «Die selbst gemachten Büchlein bilden das Sprachrohr für die gesammelten Bilder und Gedanken», erklärt Palak. Im Theater des Burgbachkellers können sich die Frauen am Nachmittag unter der Leitung zweier angehender Theaterpädagoginnen auf die Spuren ihrer gesellschaftlichen Rolle als Frau begeben. In zwei Workshops à je 10 bis 12 Personen sollen sich die Teilnehmerinnen über Formen wie Improtheater, Bewegung oder Tanz mit der Thematik «Frau sein» auseinandersetzen. Zum Abschluss texten die Teilnehmerinnen mit der Musikerin Saida ein Lied, das gemeinsam gesungen wird.

Am Programm der Jugendanimation Zug beteiligt sich auch das Zuger Frauenstreikkomitee. «Wir wollen unsere Botschaft aber auch nach aussen tragen und werden daher im öffentlichen Raum eine Aktion durchführen», sagt Julia Küng vom Frauenstreikkomitee. Pläne haben auch die katholische Kirche Zug und die Frauenzentrale Zug – allerdings beide in Zürich. Die katholische Kirche Zug beteiligt sich am Sonntag am Sternenmarsch für Gleichberechtigung, der von vier Orten zur Kirche St.Felix und Regula in Zürich führt. Zugerinnen, die daran teilnehmen möchten, können sich am Bahnhof Zug um 12.20 Uhr treffen, mit der S5 geht die Fahrt um 12.35 Uhr nach Birmensdorf. Von dort wird bei gutem Wetter nach Zürich gepilgert. Weitere Auskünfte erteilt Theologin Regula Grünenfelder (kontakt@regulagruenenfelder.ch). Die Frauenzentrale Zug und das Frauennetz Kanton Schwyz veranstalten einen Marsch nach Zürich, um in Gedenken an die Frauenrechtlerin Emilie Lieberherr ein Zeichen für die Gleichstellung der Frau zu setzen. Um 10 Uhr ist Treffpunkt am Zürcher Hauptbahnhof, wonach der Marsch zum Zentrum Karl der Grosse mit anschliessender Matinee zum Tag der Frau stattfindet. Autorin Trudi von Fellenberg-Bitzi liest aus der Biografie Lieberherrs, danach steht ein Austausch zwischen Vertreterinnen aus der Zentralschweiz an. Anmelden kann man sich an info@frauenzentralezug.ch. (Laura Sibold)