Noch selten so viel gelacht
Theater & Tanz
Die Theatergesellschaft brilliert mit dem Lustspiel «Reini Närvesach». Das begeisterte Publikum applaudiert auf offener Szene und denkt an aktuelle Ereignisse im Kanton Zug.
Steinhausen – Mit der Wahl des Lustspiels «Reini Närvesach» in drei Akten von Wolfgang Binder hat die Theatergesellschaft Steinhausen einen Volltreffer gelandet. Die Schauspielerinnen und Schauspieler interpretieren ihre Rollen derart gekonnt, dass sich das Publikum kaum mehr von den ständig ausbrechenden Lachsalven zu erholen vermag. Missverständnisse und Verwechslungen lösen sich in bunter Reihenfolge ab, als der bislang erfolg- und mittellose Schriftsteller Stefan Schmid (René Bachmann) mit seinem Freund Harry Wachter (Daniel Kauer) an die Buchmesse nach Frankfurt fährt, wo er auf seinen Durchbruch hofft. Madeleine Schmid (Jacqueline Jauch), die zu Hause gebliebene Frau des Schriftstellers, gerät in Teufels Küche, als ihre Erbtante Käthi Schaller (Patricia Theiler) zu Besuch kommt, um Madeleines Mann kennen zu lernen. In der Not muss der geistig etwas zurückgebliebene Tankstellenwart Lumi (Ronny Sprenger) als Ehemann einspringen. Er versteht zwar nicht, was abläuft, aber der gutmütige Trottel lässt in stoischer Ruhe alles über sich ergehen.
Die Lage spitzt sich zu, als weitere ungebetene Besucher auftauchen: Stefan Schmids Eltern Adi Schmid (Heinrich Ackermann) und Margrit Schmid (Dorli Müller), die nicht auf den Mund gefallene Putzfrau Paula Staubli (Barbara Müller) und die Betreibungsbeamtin Antonia Meier (Daniela Bobst). Zu allem Überdruss soll Madeleine Schmid plötzlich auch noch schwanger sein. Aber von wem? Das Chaos ist perfekt, als ihr Mann früher als erwartet natürlich ohne Erfolg – aus Frankfurt zurückkehrt.
«Szene ist reiner Zufall»
Die Zuschauer amüsieren sich köstlich an der naiven Tollpatschigkeit von Lumi, der auf alle Fragen die Schultern zuckt und lapidar verkündet: «Da müsst ihr s Madi froge, die weiss doch viel besser Bscheid.» Und als der unter der Fuchtel seiner Frau stehende Adi Ackermann mit der Betreibungsbeamtin Antonia Meier feiert und die beiden etwas gar viel Alkohol trinken, um sich dann gemeinsam für ein Schäferstündchen zurückziehen, meint nicht nur Peter Künzler mit einem Augenzwinkern: «Diese Szene erinnert doch stark an den Zuger Sexskandal. Wurde sie erst nachträglich ins Stück aufgenommen?» Regisseur Mark Trochsler versichert jedoch: «Dass diese Szene an die Ereignisse an der Landammannsfeier in Zug erinnert, ist reiner Zufall. Wir wollten keine Andeutungen machen.»
Viele positive Rückmeldungen
Kein Zufall ist, dass die Schauspielerinnen und Schauspieler der Theatergesellschaft mit ihrem Auftritt restlos zu überzeugen vermögen. Regisseur Mark Trochsler verrät: «Wir haben uns seit Mitte September intensiv vorbereitet. Mir hat es unheimlich Spass gemacht, mit der sehr motivierten und als Team ausgezeichnet funktionierenden Truppe zu arbeiten. Die vielen positiven Rückmeldungen, die ich nach der Premiere aus dem Publikum erhielt, zeigen deutlich auf, dass sich unser grosser Aufwand gelohnt hat.» Er sei froh, so Trochsler, dass die Wahl des Lustspiels «Reini Närvesach» die hoch gesteckten Erwartungen der Zuschauer zu erfüllen vermocht habe. (Martin Mühlebach)
HinweisWeitere Aufführungen in der Mehrzweckhalle Sunnegrund 4: 14., 15., 16. und 17. Januar (Derniere), jeweils 20.15 Uhr. Informationen und Reservation: www.theater-steinhausen.ch