«Ein Konzert ist die beste Probe»
Theater & Tanz, Musik
Fünf junge Musiker haben Grosses vor. Doch bevor es zum Contest ins Ausland geht, gibt es erst mal eine Kostprobe ihres Könnens.
Hünenberg – Mit der Pentatonik, dem ältesten bekannten Tonsystem, haben die jungen Musiker von PentaTon nichts zu tun. Penta ist griechisch und bedeutet fünf, und als Quintett sind sie eben zu fünft und machen Töne. Während ihres Studiums haben sich die jungen Talente als Mitwirkende beim Schweizer Jugend-Sinfonie-Orchester kennen gelernt. PentaTon, das sind zwei Damen und drei Herren unterschiedlicher Herkunft. Nicola Katz (Klarinette) ist in Zug geboren und aufgewachsen, hat an der Hochschule Luzern – Musik studiert. Er ist gleichzeitig Mitglied des Nexus Reed Quintet. Ramon Imlig (Horn) aus Goldau unterrichtet an der dortigen Musikschule und in Uri Horn. Der Zürcher Philipp Hösli (Fagott) studiert in Zürich bei Giorgio Mandolesi und spielt gelegentlich als Zuzüger beim Tonhalle-Orchester. Dominique Steiner (Oboe) aus Rheinfelden hat 2012 den Master of Performance Klassik/Interpretation an der Hochschule Luzern – Musik abgeschlossen. Und die Luxemburgerin Aniela Stoffels (Flöte) hat in Zürich sowie Luzern studiert und ist heute Lehrbeauftragte im Fach Querflöte am Konservatorium Luxemburg.
Das Ziel: München
Das 2011 gegründete Quintett will mit der Interpretation bekannter und weniger bekannter Quintett-Literatur international Fuss fassen. Ein Schwerpunkt dabei sind Werke junger Schweizer Nachwuchskomponisten. Während der relativ kurzen Zeit des Zusammenwirkens haben die fünf bereits zahlreiche von Erfolg gekrönte Auftritte zu verzeichnen. Ansporn genug, um einen ambitiösen Schritt zu tun: PentaTon haben sich für den ARD-Musikwettbewerb 2014 beworben. «Der internationale Wettbewerb in München ist einer der wichtigsten seiner Art weltweit», erklärt Nicola Katz. Ob PentaTon zum Wettbewerb zugelassen werden, wird sich erst im Juni zeigen. «Wir mussten ein Pflichtstück einspielen und eine Aufnahme an die Wettbewerbskommission senden. Jetzt warten wir ab.» Katz gibt sich zuversichtlich und kennt bereits das Repertoire, welches am Wettbewerb im kommenden Herbst in der bayerischen Hauptstadt verlangt wird. Es sind zehn Stücke, welche die jungen Musiker aus einer vorgeschlagenen Anzahl Kompositionen auswählen konnten. «Diesem Ziel ordnen wir aktuell unsere Jahresplanung unter», erklärt der Hünenberger.
Aufführungen vor dem «Ernstfall»
So werden PentaTon demnächst sechs Konzerte unter dem Motto «Summer Music» in der Schweiz und in Luxemburg geben, an denen sie einen grossen Teil des Wettbewerb-Pflichtrepertoires spielen werden. «Wir möchten die Werke bewusst schon vor dem ‹Ernstfall› öffentlich aufgeführt haben», sagt Nicola Katz. Ein Konzert sei eben die beste Probe.
Die ersten beiden ihrer sechs vorwettbewerblichen Auftritte finden dieses Wochenende in Altdorf und Hünenberg statt. Sie spielen ein gemischtes Programm mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, Samuel Barber, Mátyás Seiber und Carl Nielsen. In Hünenberg treten PentaTon um 10.30 Uhr im reformierten Kirchenzentrum auf. Weil deswegen der eigentliche Gottesdienst ausfällt, werden zwischen den Stücken kurze Texte gelesen, was dem Vortrag eine zusätzliche Besinnlichkeit verleiht. «Das wird sicher spannend», meint Nicola Katz mit Vorfreude. (Andreas Faessler)
HinweisKonzert von PentaTon am Sa, 12. April, 19.30 Uhr in der Kollegiums-Kapelle am Gymnasium Altdorf und am So, 13. April, 10.30 Uhr im reformierten Kirchenzentrum Hünenberg. Eintritt frei (Kollekte).