Unterwegs in der Ostschweiz

Brauchtum & Geschichte, Musik

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Auf der jährlichen Vereinsreise ging es für den Verband Schweizer Volksmusik (VSV) zur Appenzeller Alpenbitter AG.

Zug – Der Wetterbericht war für das Wochenende vom 7. und 8. September alles andere als verheissungsvoll. Trotzdem nahmen 35 Personen an der diesjährigen VSV-Reise in die Ostschweiz teil. Klara Fruci, welche den Reisebus steuerte, lenkte diesen souverän zum ersten Etappenziel, dem Restaurant Waldegg in St.Gallenkappel. Nach dem Znünihalt wurde das neu eröffnete Hotel one66 in St.Gallen anvisiert. Dort wurden erst einmal die Koffer ausgeladen und die meisten der Mitreisenden konnten ihre Zimmer beziehen. Nach einem halbstündigen Halt ging die Reise weiter Richtung «Schnuggenbock» auf der Waldegg in Teufen. Die meisten begutachteten die Umgebung, die Ochsen, Hasen, Ziegen, die Bäckerei und den «Schnuggenbock» selber, einige genehmigten sich im Restaurant Waldegg noch ein Bierchen. Zum vereinbarten Zeitpunkt trafen sich alle im obersten Stock des «Schnuggenbocks», um an einem Wettbewerb teilzunehmen. Dieser Wettbewerb, welcher von Edi Zihlmann gewonnen wurde, diente dazu, die Kenntnisse über die Schweiz aufzufrischen.

Zum Essen gab es «Grosis» Hackbraten oder den Appenzellerschmaus. Und während des ganzen Aufenthaltes wurden die Teilnehmenden von den Musikanten «äfachi Musig» unterhalten. Es kam schon früh gute Stimmung auf, waren doch die Lieder von den Musikanten Beat und Beda bestens geeignet, das trübe Wetter zu vergessen. Auch andere Leute, welche im vollständig ausgebuchten «Schnuggenbock» und dem neueren Teil des Waldeggs anwesend waren, haben sich von der fröhlichen Stimmung anstecken lassen.

Nach diesem gemütlichen Teil ging die Fahrt weiter nach Appenzell. Es blieb Zeit, das schmucke Dörfchen anzusehen. Auf dem Weg zum Apéro im Restaurant Rössli an der Weisbadstrasse, wo ein kleiner Alpabzug zu sehen war, begegnete die Truppe noch einer grösseren Gruppe aus Baar, welche die gleichen Absichten hatte, wie der VSV, nämlich die Besichtigung der Appenzeller Alpenbitter AG. Die Besichtigungstour fand ihren Abschluss mit der Degustation einiger Spezialitäten der Firma Ebneter. Ja, so ein Lebenselixier hat schon was Herzerwärmendes.

Weit nach Mitternacht gingen die letzten zu Bett

Blauer Himmel und die Sonne war da, als wir das Restaurant Sonne betraten, welches nur für unsere Reisegruppe zum Nachtessen reserviert war. Zur Überraschung aller war dort auch wieder eine Musikgruppe anwesend. Es war die Kapelle Bienenstich, bestehend aus Hansjörg Schwizer mit seinen vier Kindern. Diese Formation hat die Gruppe während und nach dem Nachtessen musikalisch unterhalten. Gestärkt stand nun der letzte Tagesabschnitt zum Hotel an. Während die einen nach der Ankunft es vorzogen, ihre Zimmer aufzusuchen, besuchten die anderen noch die Bar des Hotels, teilweise bis weit nach Mitternacht. Begreiflich, tauchten dort zu später Stunde noch 40 junge Westschweizerinnen zu einem abendlichen Trunk auf.

Nichtsdestotrotz, am Sonntagmorgen waren alle pünktlich und gut gelaunt beim Morgenessen. Und der Chef des Hotels, Jörgen Kuhn, welcher um 1.30 Uhr noch rund 15 Gäste an der Bar bewirtete, war schon wieder im Einsatz. Das Hotel mit seinen 20 Quadratmeter grossen Zimmern, die freundliche Bewirtung, die netten und hilfsbereiten Rezeptionistinnen und Rezeptionisten werden dem Reiseleiter in bester Erinnerung bleiben.

Auf der Rückfahrt regnete es wie aus Kübeln

Pünktlich um 9 Uhr fuhren die Teilnehmer mit dem Bus Richtung Arbon zum Saurer Museum, wo schon die beiden Museumsführer Max Hasler und Rico Furlan warteten. Während Rico Furlan der einen Gruppe die Webmaschinen vorstellte und näherbrachte, konnte sich die andere Gruppe durch Max Hasler die Fahrzeuge verschiedener Jahrgänge oder Epochen vorstellen lassen. Seinen humoristischen und manchmal satirischen Äusserungen, mit Schalk und viel Wissen vorgetragenen Erläuterungen zu den Fahrzeugen hätte man stundenlang beiwohnen können. Doch die Zeit drängte, wollten wir doch noch nach Konstanz Staad zur Fähre. In Meersburg wäre ja das Weinfest, aber oben im Städtchen. Die meisten zogen es vor, bei leichtem Nieselregen an der Promenade entlangzuschlendern, um etwas einzukaufen oder ein Lokal aufzusuchen. In einem gemütlichen kleinen Lokal traf sich über die Hälfte der Reisegruppe wieder. Mit Flammkuchen und Weisswürstl – der Wirt musste dabei noch 2 Mal in eine Bäckerei, um Brezeln zu holen – und etwas Trinkbarem verbrachten wir auch dort gemütliche Stunden.

Nach der Rückfahrt mit der Fähre wartete auf uns in Staad schon der Bus. Mit diesem fuhren alle nach Ermatingen, wo im Restaurant Krone das Nachtessen stattfand. Der Wirt Guido Baumann bereitete für alle einen schönen Fitnessteller vor. Der letzte gemeinsame Aufenthalt ging zu Ende und der VSV verliess Ermatingen Richtung Heimat. Der Himmel verfinsterte sich immens und es begann wie aus Kübeln zu giessen, und dies während des ganzen Heimweges. Manch einer dachte sich, dass die Gruppe trotz allem Wetterglück hatte.

Eine schöne Reise hat ihr Ende gefunden. Diese wunderbaren Tage werden sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben.

Für den VSV Zug: Viktor Schicker