Diese Schauspieler sind mit Hingabe dabei

Theater & Tanz

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Bei der Aufführung des Dürrenmatt-Stückes «Die Panne» nutzen die Darsteller des Kantitheaters den ihnen zugebilligten Freiraum. Dabei hilft ihnen ein Umstand weiter, welcher die Sinne vernebelt.

  • Timo Fauth (links) und Adrien Hall treten beide als Alfredo Taps auf. Daran ist nicht nur der Wein schuld. (Bild Stefan Kaiser)
    Timo Fauth (links) und Adrien Hall treten beide als Alfredo Taps auf. Daran ist nicht nur der Wein schuld. (Bild Stefan Kaiser)

Zug – Der Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt und das Kantitheater Zug haben viel gemeinsam. Alles was sie anfassen, wird zu Gold. Am Wochenende wird in der Aula der Kantonsschule Zug «Die Panne» von Dürrenmatt durch junge Schauspieler der dritten bis sechsten Kanti interpretiert. Eine tolle Kombination. Mit viel Humor und Erotik wird man 70 Minuten lang unterhalten.

Das Stück beginnt mit einer Autopanne des Textilvertreters Alfredo Traps. Im Dorf ist kein Zimmer frei, und so verbringt er die Nacht im Haus eines pensionierten Richters. Dieser lädt Traps zu einem üppigen Mahl ein, an dem auch die Ruheständler Staatsanwalt Zorn, Strafverteidiger Kummer und Henker Pilet teilnehmen. Das Essen wird mit einem Rollenspiel verbunden. Die Pensionierten verkörpern wie jeden Abend ihre alten Berufe. Traps soll die Rolle des Angeklagten übernehmen. Es wird viel Wein getrunken. Nur so viel sei hier verraten: Der Abend hält eine dicke Überraschung bereit.

Dem roten Faden kann einfach gefolgt werden

«Bei diesem Theaterstück kommt jeder auf seine Kosten. Für Laien ist es leicht zugänglich und verständlich. Auf einer tieferen Ebene bleibt aber auch viel Interpretationsspielraum», sagt der Regisseur Peter Zaugg, Deutschlehrer an der Kantonsschule Zug. Diese Aussage trifft den Nagel auf den Kopf. Dem roten Faden kann leicht gefolgt werden. Anspruchsvoll ist, dass die Hauptperson von zwei verschiedenen Schauspielern gleichzeitig auf der Bühne verkörpert wird. Auch eine Filmsequenz, ein Sologesang sowie Bühnenarbeiter, welche in die Rolle des Schriftstellers schlüpfen, regen zum Denken an. 

Für die jungen Schauspieler stellt das Stück durchaus eine Herausforderung dar. «Meinen umfangreichen Text auswendig zu lernen war zeitaufwendig. Die grösste Herausforderung ist aber wohl, meinen Charakter in verschiedenen Situationen richtig wiederzugeben», sagt Timo Fauth (19) aus Baar. Als Zuschauer merkt man, dass eine Menge Arbeit in dem Stück steckt. Das Kantitheater arbeitet schon seit September letzten Jahres daran. «Natürlich bin ich ein wenig aufgeregt, aber die Nervosität ist auch mit einer riesigen Vorfreude verbunden. Am Freitag geht es endlich los!», erklärt Timo Fauth weiter. Die externe Theaterpädagogin Caroline Gerber aus Zürich hilft den Schauspielern, das Theaterstück professionell zu gestalten. «Ich finde dieses Werk sehr geeignet für junge Leute, denn es beinhaltet das Element der Verspieltheit. Zudem werden die Charaktere im Laufe des Abends betrunken und den Schülern macht es Spass, so spielen zu dürfen», meint sie.

Für einige Schauspieler ist es eine Derniere

Einige Schauspieler stehen wohl das letzte Mal für das Kantitheater auf der Bühne, denn sie befinden sich vor der Matura. Mit dem Schauspielern aufhören will jedoch niemand. «Ich will neben meinem Studium in einer Laientheatergruppe weiter schauspielern. Das Theater macht mir zu viel Spass, als dass ich es einfach aufgeben könnte», sagt Edda Pendl (18) aus Zug. (David Huwyler)

Hinweis
Das Dürrenmatt-Schauspiel «Die Panne» wird in der Aula der Kantonsschule Zug aufgeführt. Die Vorstellungen finden kommenden Freitag, Samstag und Montag jeweils um 19.30 Uhr sowie am Sonntag um 17.00 Uhr statt. Der Eintritt ist frei (Kollekte). Die Vorstellung dauert 70 Minuten.