Auf den Spuren der Katharer

Brauchtum & Geschichte

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Eine Kulturreise führte den Archäologischen Verein Zug nach Südfrankreich.

  • Die Reisegruppe des Archäologischen Vereins Zug vor dem mittelalterlichen Carcassonne. (Bild PD)
    Die Reisegruppe des Archäologischen Vereins Zug vor dem mittelalterlichen Carcassonne. (Bild PD)

Zug – Frühmorgens, aber gut gelaunt trafen sich die Reiseteilnehmenden in Zug am Bahnhof, wo sie sogleich Richtung Frankreich losfuhren. Nachdem Carchauffeur Ernst Fischer alle mit Kaffee versorgt hatte, gab Reiseleiter David Jecker auch schon die erste Einführung in die spannende Welt der Katharer. Diese Glaubensgemeinschaft aus dem 11. und 12. Jahrhundert legte den christlichen Glauben etwas anders aus als die Katholische Kirche und erfreute sich im heutigen Languedoc-Roussillon grosser Beliebtheit. Die Geschichte ihres Aufstiegs und tragischen Untergangs zog sich wie ein roter Faden durch die Studienreise.

Nach einer ersten Nacht in der alten Papststadt Avignon ging es für die Gruppe weiter zum idyllischen Zisterzienserkloster Fontfroide sowie dem spektakulär zwischen zwei Schluchten gelegenen Städtchen Minerve. Am zweiten Tag wartete dann bereits ein weiteres Highlight auf die Gruppe: Carcassonne, eine der eindrücklichsten mittelalterliche Städte Europas. Zwei Mauerringe und 52 Türme umgeben die Stadt, in welcher man sich schnell in der Zeit zurückversetzt fühlt. Den Abschluss des Tages bildete eine Wanderung im Abendlicht zu den Burgen von Lastours.

Auch der Chauffeur war gefordert

Die Burgen der Katharer und ihrer Schutzherren waren auch das Thema der nächsten beiden Tage: Für die teilweise steilen Aufstiege und kurzen Wanderungen zu den Burgen Montségur, Quéribus und Peyrepertuse wurden die Teilnehmenden mit atemberaubenden Aussichten, spannenden Anekdoten und eindrücklicher mittelalterlicher Baukunst belohnt. Kurzfristig abenteuerlich wurde es in der Schlucht von Galamus: Weil der Reisebus auf den engen Strassen nicht mehr weiterkam, musste Chauffeur Ernst Fischer inmitten zerklüfteter Felsen wenden, was er aber mit Bravour meisterte. Den Abschluss der Reise bildeten Rennes-le-Château, das jedes Jahr von vielen tausend Gralssuchern besucht wird, und das pittoreske Städtchen Lagrasse mit seinem imposanten Kloster.

Zum Gelingen der Reise haben nicht nur die schöne Landschaft, das abwechslungsreiche Programm und die reibungslose Organisation von David Jecker und Ernst Fischer beigetragen, sondern auch die tolle Stimmung in der Gruppe. Zwischen den Besichtigungen wurde viel geplaudert und gelacht. Auch die Kulinarik kam nicht zu kurz: Selbst wenn das Cassoulet, ein lokaler Eintopf aus Bohnen und Fleisch, nicht jedermanns Sache war, so genossen doch alle die reichhaltigen Picknicks im Grünen oder ein gutes Glas Wein am Abend. Die vielen gesammelten Eindrücke werden jedenfalls noch lange in Erinnerung bleiben.

Für den Archäologischen Verein Zug: Ursina Zweifel