Ein Trio für einen Abend

Musik

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Das Trio aus zwei Zugern und einem Luzerner sorgte bei Niente-Jazz für herausragende Musik.

  • Niente-Jazz-Konzert in der Gewürzmühle. Das Rufus D Standards Trio, mit Dominik Zäch (rechts), Linus Meier (Mitte) und Balz Muheim (links).Bild: Matthias Jurt (Zug, 26.9.2024)
    Niente-Jazz-Konzert in der Gewürzmühle. Das Rufus D Standards Trio, mit Dominik Zäch (rechts), Linus Meier (Mitte) und Balz Muheim (links).Bild: Matthias Jurt (Zug, 26.9.2024)

Zug – «Dieser Wechsel von romantisch-weich-melodiös zu groovig-rockigem Jazz innerhalb der einzelnen Stücke – und alles harmonisch und fantasievoll ineinandergefügt –, das ist absolute Spitzenklasse», schwärmte am vergangenen Donnerstagabend eine Jazz-Begeisterte an der Bistro-Bar der Gewürzmühle Zug.Fühlte man sich das eine Mal an Bossa Nova erinnert, so ein anderes Mal an das Gitarrenspiel von Carlos Santana, dies in den Interpretationen von Black Narcissus von Joe Henderson, Strange Meeting von Bill Frisell und Eigenkompositionen. Wer da mitten ins jazzbegeisterte Herz traf, war die Band Rufus D. Das Trio besteht aus Dominik Zäch, E-Gitarre, Linus Meier, E-Bass, und Balz Muheim, Schlagzeug.

Der 2023 mit dem Nachwuchsförderpreis Kultur des Kantons Luzern ausgezeichnete Zuger Dominik Zäch stellte seine Band im Gespräch mit dieser Zeitung wie folgt vor: «Wir drei haben uns 2016 im Vorstudium Jazz an der HSLU kennengelernt. Bald gründeten wir die Band Dubment, ein Dub-Projekt.» Im Jahr 2020 hätten sie gemerkt, dass sie sich musikalisch weiterentwickeln wollten und die musikalischen Grenzen des Projekts erweitern mussten.

«Während dieser Zeit bewegte sich die Musik immer weiter weg vom Dub, und wir merkten, dass wir einen neuen Namen brauchten.» Rufus D sei aus einem Missverständnis während einer Probe entstanden, als jemand etwas sagte, das ähnlich wie Rufus D klang. In dem Moment seien sie sich sicher gewesen: «Das ist es!»

Das Rufus D Standards Trio aber gebe es nur ein einziges Mal, und zwar am Niente-Jazz-Gig an diesem Abend, so Zäch. Zu dritt hätten sie in den Probenpausen immer mal wieder Jazzstandards gespielt, aber nie öffentlich. «Als Urs Rust mich für dieses Konzert anfragte, wusste ich, dass das eine tolle Gelegenheit wäre, zu dritt ein Jazzkonzert zu spielen.»

Plattform für junge Jazzmusiker

Urs Rust ist der Veranstalter von Niente-Jazz. Niente-Jazz gebe es seit neun Jahren, erklärt der Jazz-Fan, gestartet sei man in der Niente-Bar an der Baarerstrasse 125 in Zug. «Das Niente-Jazz-Format ist eine Plattform für junge Jazzmusiker aus unserer Region Zug/Innerschweiz», so Rust.

Rufus D machen im Durchschnitt zwei Tourneen pro Jahr. «Dieses Jahr arbeiten wir an einem neuen Album, das im Herbst 2025 erscheinen wird», erzählt Zäch. An diesem Abend spielten sie eine Auswahl von Arrangements von Zächs Lieblingsjazzstandards und zwei Eigenkompositionen. «Eine von mir, eine von Rufus D, mit un­serer üblichen Musik. Von sehr ruhigen, atmosphärischen Stücken bis hin zu sehr energetischen, schnellen.»

Die persönlichen Vorbilder von Zäch auf der Gitarre sind John Scofield, Kurt Rosenwinkel und Bill Frisell. Projekte, die sie als Rufus D inspirierten, seien Schnellertollermeier, Trio Heinz Herbert, Y-Otis und Koma Saxo.

Eine perfekte Ergänzung

Balz Muheim (Schlagzeug), geboren 1996 in Luzern, studiert seit 2019 an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH) Schlagzeug. An diesem Abend wechselte er virtuos zwischen verschiedenen Stilen. Faszinierend, wie er mit seinen Jazz-Brushes seine Drums fein streichelte und ebenfalls härtere rockige Klänge erzeugen konnte.

Linus Meier (E-Bass), geboren 1995, wuchs in Zug auf und lebt aktuell in Luzern. Im Herbst 2017 begann er das Studium an der Hochschule Luzern Abteilung Jazz und schloss den Master of Arts Performance im Winter 2024 ab. Er spielte seinen Bass so, dass er gleichzeitig melodiös-weich, aber auch kraftvoll den Rhythmus angab. Die drei Musiker ergänzten sich perfekt und kamen dennoch jeder auf seine Art zur Geltung. (Text: Thomas Schaffner)