Inventarisierung schreitet voran
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Der Kanton revidiert die Inventare der schützenswerten Denkmäler. Jetzt ist Cham an der Reihe. Auch die Gemeinde hat dabei ein Wort mitzureden.
Cham – Bis ins Jahr 2018 revidiert das kantonale Amt für Denkmalpflege und Archäologie das Inventar der schützenswerten Denkmäler. Es beinhaltet Bauten, die nach erster Sichtung voraussichtlich einen sehr hohen wissenschaftlichen, kulturellen oder heimatkundlichen Wert haben. Ziel der Revision ist es, Transparenz und Rechtssicherheit für alle Beteiligten zu schaffen. Das Inventar soll die Abklärung der Schutzwürdigkeit beschleunigen, wenn für ein historisch wertvolles Objekt grössere Bauvorhaben anstehen.
Neuheim, Zug und Baar sind fertig
Bereits in drei Gemeinden sind die entsprechenden Arbeiten abgeschlossen: Für Neuheim, Zug und Baar ist das Instrument wieder à jour. Als nächste Gemeinde kommt nun Cham zum Zug. Und auch hier schreitet die Revision zügig voran. Wie die Direktion des Innern mitteilt, ist der Baubestand der Gemeinde Cham gesichtet und eine Auswahl von Bauten bezeichnet worden, die zur Neuaufnahme ins Inventar vorgeschlagen werden. Nach mehrmonatigen Recherchen und Besichtigungen hat das Amt für Denkmalpflege und Archäologie die wertvollsten geschichtlichen Zeugen nun in Form eines Ordners mit provisorischen Inventarblättern dem Gemeinderat Cham unterbreitet.
Dieser wird nun die Vorschläge prüfen. Für diese Aufgabe hat der Gemeinderat eine Ad-hoc-Kommission eingesetzt. Sie besteht nebst Bauchef Rolf Ineichen, Erich Staub, Abteilungsleiter Planung und Hochbau, und Richard Kölliker, Projektleiter Hochbau/Liegenschaften, aus sechs Fachleuten aus den Bereichen Architektur, Planung und Kunstgeschichte. Auch das Gewerbe ist in der Kommission vertreten. In den nächsten Wochen wird die Kommission die Inventarblätter sichten, Feldbegehungen vornehmen und dann dem Gemeinderat eine Empfehlung abgeben.
Keine Details bekannt
«Wir begrüssen es sehr, dass sich der Gemeinderat Cham mit den Inventarvorschlägen fundiert auseinandersetzt und sich von einem Fachgremium beraten lässt», wird die kantonale Denkmalpflegerin Franziska Kaiser in der Mitteilung zitiert. Dies zeige, dass die Gemeinde an einem sorgfältigen Inventarisierungsprozess interessiert sei.
Wie viele und welche Objekte nun neu in das Inventar aufgenommen werden sollen, war gestern beim Kanton nicht in Erfahrung zu bringen. Auch Richard Kölliker von der Gemeinde Cham wollte dazu keine Details bekannt geben. Er begrüsse es, dass die Gemeinde in die Revision mit einbezogen werde, sagt er. «Eine Erneuerung des Inventars bringt Klarheit und Transparenz. Das ist insbesondere für die Eigentümer wichtig.» Eine erste Sitzung in der Kommission habe bereits stattgefunden. «Bis im Spätherbst werden wir eine Stellungnahme abgeben», so Richard Kölliker.
Die Festsetzung des Inventars erfolgt schliesslich nach der gemeindlichen Konsultation durch die Direktion des Innern. Anschliessend werden die Eigentümer sowie die Standortgemeinde über die definitive Inventarliste informiert. (Rahel Hug)