Ein Lacher nach dem anderen

Theater & Tanz

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Das neue Stück der Theatergesellschaft vereint bitterböse Situationen mit viel Humor - die Zuschauer sind begeistert.

  • Firmenchef Hugo Klotz (Thomas Bättig) gibt vor, einen Vergiftungsanfall zu haben. (Bild Christof Borner-Keller)
    Firmenchef Hugo Klotz (Thomas Bättig) gibt vor, einen Vergiftungsanfall zu haben. (Bild Christof Borner-Keller)

Neuheim – Im Unternehmen der WC-Papier-Fabrik Klotz herrscht dicke Luft. Nicht zuletzt wegen des Firmenchefs Hugo Klotz (Thomas Bättig), der mit seiner ruppigen Art seine Familienangehörigen und die Belegschaft vor den Kopf stösst. Ehefrau Judith Klotz (Margrit Langenegger) will die Geburtstagsfeier ihres Mannes nutzen, um die Wogen zu glätten. Aber das Vorhaben misslingt: Die geladenen Gäste - und selbst der Jubilar - verlassen die geplante Feier, bevor sie begonnen hat. Die schwer enttäuschte Judith Klotz hofft, dass ihr Ehemann wieder weichere Züge annimmt. Sohn Jonas und seine vom Vater nicht akzeptierte Freundin zweifeln aber daran, dass sich das Familienoberhaupt ändern wird.

Lacher sind garantiert

Der naive, geistig zurückgebliebene Herbie (Renato Keinath), der das Publikum mit unnachahmlichen Gesten andauernd zum Lachen bringt, erweist sich im Verlauf der aus drei Akten bestehenden Komödie von Rolf Brunold und Peter Kaufmann als echter Freund des Hauses. Und dies, obwohl er allen Grund hätte, den Unternehmerboss aus ganzem Herzen zu verabscheuen.

Ein aus einer weit entlegenen tropischen Insel eintreffendes wundersames Elixier, das dem Hausherrn verabreicht wird, bringt eine unerwartete Wendung. Hugo Klotz ist nicht wiederzuerkennen. Er benimmt sich plötzlich wie ein fünfjähriges Kind. Statt sich um sein Unternehmen zu kümmern, verbündet er sich mit Herbie. Die Streiche, die die beiden spielen, lösen beim Publikum wahre Lachkrämpfe aus.

Rolf Niederberger aus Neuheim, der das Geschehen auf der Bühne genussvoll verfolgt, trifft den Nagel auf den Kopf, als er sagt: «Die Mimik und Gestik der beiden haut einen einfach um.» Und als Verkaufsleiter Bruno Scheidegger (Reto Wäger) und die attraktive Chefsekretärin Uschi Kägi (Conny Hotz) Pläne schmieden, Hugo Klotz für unzurechnungsfähig erklären zu lassen und das Unternehmen unter den Nagel zu reissen, meint Rolf Niederberger: «Es ist unvorhersehbar, wie die Geschichte endet.» Welche Rolle die Psychiaterin Beatrice Börlin (Fabienne Bucher), Karin Scheidegger (Bernadette Limacher) und Buchhalter Thomas Grau (Walter Hartmann) im weiteren Verlauf spielen, sei an dieser Stelle nicht verraten. Es soll genügen, zu erfahren, dass sich die Ereignisse überschlagen und sich die Lage dramatisch zuspitzt. Eines ist sicher: Das Publikum kommt in den Genuss eines tollen Finales. Die famose Leistung der Schauspielerinnen und Schauspieler der Theatergruppe Neuheim kann nicht genug gewürdigt werden, zumal sie alles selber inszenieren und auf einen Regisseur verzichten. Vielleicht sind gerade deshalb der Unbekümmertheit und Spiellust der Akteure keine Grenzen gesetzt. (Martin Mühlebach)

Hinweis
Weitere Aufführungen in der Lindenhalle in Neuheim finden statt am Mittwoch, 27. November; Samstag, 30. November; Samstag, 7. Dezember, jeweils um 20 Uhr und am Sonntag, 8. Dezember, um 14 Uhr. Reservationen am Montag und Donnerstag von 18.00 bis 20.00 Uhr unter Telefon 077 480 75 43 oder theater.neuheim@gmail.com