Der Festivalsommer in der Klassik gipfelt schon im Juli

Musik

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Die Sommerklänge Zug, die Rigi Musiktage und das Seeklang Festival Hergiswil haben ihre Programme veröffentlicht.

  • Einer der Stargäste an den Sommerklängen: die Zuger Geigerin Esther Hoppe. (Bild Neda Navaee)
    Einer der Stargäste an den Sommerklängen: die Zuger Geigerin Esther Hoppe. (Bild Neda Navaee)

Zug – Die klassischen Kammermusikfestivals im Juli, die seit Jahren in der Innerschweiz Konjunktur haben, finden auch dieses Jahr statt. So haben jetzt die Sommerklänge Zug, die Rigi Musiktage und das erst letzte Jahr ­lancierte Seeklang Festival in Hergiswil ihre Programme aufgeschaltet.

Eine Herausforderung stellen die Coronabedingungen für die Sommerklänge Zug dar, die traditionell in kulturhistorisch interessanten Orten im Kanton unterwegs sind (4. Juli bis August). So wurden für dieses Jahr unproblematische, das heisst grössere Säle ausgewählt.

Wiener Trio bietet «Lorzengroove»

Das Ensemble Chamäleon zeichnet im Gemeindesaal Maienmatt mit Klavierquartetten u.a von Brahms «Lebenslinien» nach (4. Juli). Im ehemaligen Wasserreservoir Oberallmig sind zum «unterweltlichen» Programm des Schlagwerktrios Trio Colores nur 100 Personen zugelassen (11. Juli).

In der Ägerihalle Unterägeri, spielen die Geigerin Esther Hoppe mit Veronika und Clemens Hagen (Viola, Cello) Streichtrios von Mozart und Beethoven (18. Juli), ebenfalls in der Ägerihalle begibt sich der Bassist Matthew Rose mit einem Liederabend auf «Seitenpfade» zwischen Schubert und Mahler (1. August). Das Wiener Trio Brein, Schmid und Gansch bietet bei der alten Lorzenmündung «Lorzengroove» (25. Juli).

Rigi Musiktage: Mit Brahms auf den Berg

Auch die Rigi Musiktage (11. bis 18. Juli) finden statt. Allerdings werden da die im Juli geltenden Coronabestimmungen darüber entscheiden, ob auch die Konzerte in Kirchen wie geplant durchgeführt werden können. Unter der künstlerischen Leitung von Diemut Poppen treffen sich wiederum hochkarätige Musiker – aus der Region der Pianist Ivo Haag und die Flötistin Andrea Lötscher – zum Musizieren unter Freunden.

Auf dem Programm stehen unter anderen Komponisten, die selber die Rigi besuchten. Im Vorkonzert im Parkhotel Vitznau ist das Mendelssohn (11. Juli). Johannes Brahms ist vertreten in den Konzerten im Rigi Kulm Hotel, im Eröffnungskonzert (16. Juli) und – mit Balladen und dem dritten Klavierquartett – am 17. Juli.

Bach – ein zweiter roter Faden bei den Rigi-Musiktagen – ist vorgesehen in der Felsenkapelle Rigi Kaltbad (mit Mozart, 17. Juli) und in der Reformierten Bergkirche Rigi Kaltbad (mit Bruckner, 18. Juli). Ob diese Konzerte in dieser Form stattfinden, wird auf der Website jeweils aktualisiert.

Seeklang Festival: Hergiswil «Re-Imagined»

Keine Coronaprobleme hat das Seeklang Festival, das zum zweiten Mal in der Aula Grossmatt in Hergiswil stattfindet (15. bis 18. Juli). Ausgehend von der Coronaerfahrung, dass Musik zwar auch «Off-Stage» im Kopf immer weiterläuft, aber ohne Publikum eigentlich gar nicht existiert, hat der Geiger Jesper Gasseling das Motto «Imagine» gewählt. Findet Musik in der Realität statt – oder ist sie doch nur Einbildung? «Re-Imagine!» imaginiert Beethovens «siebte Sinfonie» neu (für Klaviertrio mit Flöte, 15. Juli), Schumanns Klavierquintett trifft auf Fazil Says Cellosonate (16. Juli), eine «Suprise» verspricht ein Spaziergangskonzert (ab der ref. Kirche, 17. Juli). «Souvenir» bezieht sich auf Piazzollas «Vier Jahreszeiten» und Tschaikowskys bekanntes Werk für Streicher (18. Juli).

Quasi ein Vorkonzert zum Festival ist der Abschluss der Seeklang-Saison: Unter dem Titel «Rule Britannia» spielt Gasseling mit Freunden das Streichquartett op.18.6 von Beethoven und das zweite von Benjamin Britten (19. Juni, 19.30/20. Juni, morgen Sonntag, 11.00, Aula Grossmatt, Hergiswil. (Urs Mattenberger)

Hinweis
www.sommerklaenge.ch www.rigi.ch/erleben www.seeklang.ch