Sämtliche Sinne werden angesprochen

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Erwachsene und Kinder wurden auf dem erstmals veranstalteten Koffermarkt fündig. Der Trend aus den USA gefällt auch in Zug.

Allenwinden – Es riecht nach Kaffee und Gebäck, und in der Aula locken handgefertigte Kreationen, hübsch präsentiert in einem Koffer. Fröhliche Kinder sind in der Bastelecke wie auch beim Kinderschminken auszumachen. Bereits beim Eintreten ins Schulgebäude werden sämtliche Sinne angesprochen. Die Entscheidung fällt derweil schwer. Vielleicht den Markt zuerst von oben bei einem gut gerösteten Kaffee und selbst gebackenem Kuchen betrachten, oder soll man sich gleich ins Getümmel stürzen?

Dank Sonja Sechi (38) und Rebecca Amrein (37) fand am vergangenen Samstag der erste Koffermarkt in Allenwinden statt. Die beiden aufgeweckten Mütter aus dem Dorf hatten sich mächtig ins Zeug gelegt und fleissig die Werbetrommel gerührt.

Trend der Koffermärkte kommt aus den USA

Mit ihrem im Frühling 2016 gegründeten Verein Eventpoint haben sie sich auf die Organisation von Veranstaltungen und Anlässen spezialisiert. Der Koffermarkt soll kreativen Leuten eine Plattform bieten, ihre Handwerkskunst auszustellen und zu verkaufen. «Kommt der Koffermarkt gut an, finden die nächsten Anlässe im März und November 2017 statt», erklärte Sonja Sechi am Samstagvormittag. «Wir waren schon etwas aufgeregt und sind bis jetzt aber mit dem Resultat zufrieden», plauderte Rebecca Amrein aus dem Nähkästchen.

Was ist ein Koffermarkt überhaupt, und woher kommt dieser Trend? Ursprünglich stammt diese Idee aus den USA, wo Händler ihre Ware ursprünglich im Kofferraum («trunk») zum Kauf angeboten haben. Der erste Koffermarkt hierzulande fand 2012 in Schaffhausen statt und hat seither einen richtigen Boom ausgelöst. Die selbst gefertigten Produkte werden in einem Koffer fantasievoll präsentiert.

Gerade diese Form der Darbietung verleiht dem Markt eine besondere Note. Petra Reich (39) aus Bremgarten durfte ihre Nähsachen präsentieren. Den wunderschönen alten Koffer bekam sie von zwei älteren Damen. «Sie waren begeistert von der Idee, dass das alte Schmuckstück wieder auf Reisen gehen darf.»

Koffermarkt-Agenda im Internet

Nachdem meine Tochter mit Kleidern eingedeckt war, wollte ich mein Hobby weiter pflegen. Ich schätze es, dass der Markt drinnen stattfindet und meine Sachen trocken bleiben.» Diese Meinung teilt auch Lucia Marti (55) aus Mollis. Ihre Häkeltiere in sämtlichen Farben und Grössen sitzen schön aneinandergereiht und warten auf leuchtende Kinderaugen. «Ich durfte bereits in Einsiedeln ausstellen, und dort wurden die Organisatorinnen auf mich aufmerksam», freut sich Lucia Marti und verweist auf die Koffermarkt-Agenda im Internet, wo die verschiedenen Daten und Orte publiziert sind.

Alle Altersklassen werden angesprochen

Nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene bot der Markt in Allenwinden ein interessantes Angebot. Davon wollte sich auch das Ehepaar Rizzolini aus Unterägeri mit ihren beiden Kindern ein Bild machen. «Ich habe die Anzeige auf Facebook gesehen und bin nun sehr neugierig», erklärte die zweifache Mutter Meriel Rizzolini. Für das Töchterchen Sophia hatte es sich auf jeden Fall gelohnt. Sie kuschelte kurze Zeit später mit einem pinkfarbenen Häkeltier von Lucia Marti und lächelte glücklich. (Nadine Wyss)