Von hundert auf null

Dies & Das

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Zug Kultur hat aufgrund der Coronakrise in die Runde gefragt. Verschiedene Institutionen, Vereine und Kulturschaffende haben geantwortet und sich zur aktuellen Situation Gedanken gemacht. Sie erzählen, wie sie das Virus getroffen hat, was sie gerade machen und wo ihre Hoffnungen sind.

  • Leidenschaft fürs passende Outfit: Agatha Imfeld bei der Arbeit als Kostümbildnerin. (Bild Marcello Weiss)
    Leidenschaft fürs passende Outfit: Agatha Imfeld bei der Arbeit als Kostümbildnerin. (Bild Marcello Weiss)

Zug – Dieser Artikel ist in der Juni-Ausgabe des Zug Kultur Magazins erschienen. Hier geht es zu den anderen Artikeln.

Agatha Imfeld, Kostümbildnerin, Gewürzmühle, Zug

«Seit vielen Jahren beliefere ich Laientheatertruppen in der Innerschweiz, Freilichtspiele sowie Fernseh- und Filmproduktionen mit Kostümen. Ich unterstütze leidenschaftlich gerne die Regie bei der Verwirklichung ihrer Inszenierung. Gemeinsam gliedern wir die Bekleidung der Schauspielerinnen und Schauspieler ins Gesamtwerk ein, setzen stilistische Akzente. Diese Arbeit ist ausgesprochen hektisch, stressig – aber immer äusserst spannend und bereichernd. Ich lebe von und für diese Arbeit.

Plötzlich nichts mehr zu tun
Das Virus hat alles verändert. Von heute auf morgen sind alle Aufträge weggebrochen. Laientheatertruppen haben Proben abgesagt, Aufführungen wurden annulliert. Auch die Vermietung von Kostümen findet nicht mehr statt. Für Motto-Partys und Firmenanlässe war dieser Service sehr gefragt – alles weg. Schlagartig reduzierte sich mein Verdienst auf null. Die Kostüme warten geduldig im Fundus, und ich hoffe sehr, dass sich die Lage in absehbarer Zeit verbessert – sonst wird’s knapp! Ich hoffe auf eine Erwerbsersatzentschädigung, die ich beantragt habe.

Chance für positive Entwicklungen
Trotzdem schaue ich zuversichtlich in die Zukunft und hoffe, dass die Menschen aus diesem Stillstand etwas in die Zukunft mitnehmen – sei es der verantwortungsbewusstere Umgang mit Mitmensch und Natur, sei es die bewusste Freude am Schönen, wie zum Beispiel dem Theater. Ja, das wünsche ich mir.»