Farbenpracht und tolle Wagen

Brauchtum & Geschichte

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40 Nummern zogen gestern durch Hünenberg. Ein Wagen erregte besondere Aufmerksamkeit.

  • Lego-Männchen, die Gruppe Tschiggendales und viele mehr waren am Umzug. (Bilder Christian H. Hildebrand)
    Lego-Männchen, die Gruppe Tschiggendales und viele mehr waren am Umzug. (Bilder Christian H. Hildebrand)

Hünenberg – Der Hünenberger Fasnachtsumzug, der sich gestern nach einem lauten Böllerknall um punkt 14.30 mit 40 Nummern in Bewegung setzte, vermochte die dicht gedrängt am Strassenrand stehenden Zuschauerinnen und Zuschauer zu begeistern. Nach den Quakerguggern strahlte das Eichezunftpaar Werni II. Schuler und Ruth, die Volkstümliche mit ihrem Gefolge um die Wette. Die mit Farbklecksen verschmierten Dreikäsehochs der Unterstufe vom Schulhaus Rony wandelten in den Fussstapfen berühmter Maler. Sie verteilten Ausschnitte aus ihren Kunstwerken. Die Leiterinnen betonten: «Gut aufbewahren, diese Bilder werden eine unglaubliche Wertsteigerung erfahren.» Vielleicht auch dank der Hünenberger Burghäxä die prophezeiten: «Es wird immer no ghäxt.»

Sicher war, dass dem glücklich strahlenden, gut gesättigten Eichefrässer, der glücklich strahlend von der einen auf die andere Strassenseite katapultiert wurde, der Häxezauber nichts nützen wird. Sein Tod auf dem Scheiterhaufen war beschlossene Sache. Mehrere Guggenmusigen, befreundete auswärtige Zünfte, in farbenprächtigen Gewändern steckende Gruppen und prachtvoll gebaute Wagen wurden von den Zuschauerinnen und Zuschauern mit Applaus bedacht, obschon sie beinahe tonnenweise mit Konfetti überschüttet wurden.

Guggenklänge und viel Konfetti im Kaffee

Vor allem von den Hüneberger Tschiggendales, die aufforderten: «Mal chli Emojione zeige. Nur wer dem Konfettiregen geschickt auswich, konnte die in rauen Mengen ausgeschenkten Bouillons, Punschs und Kaffees auch ohne Papierschnitzel im Becher geniessen. Ein besonders Kompliment verdienen die Eichezünftler, die einen wunderbaren, geradezu sensationellen Märliwagen gebaut haben. Ein kleines, erstaunlich echt aussehendes Wildschwein wuschelte sich unablässig zwischen den Eichen und den buntgefärbten, den Waldboden bedeckenden Blättern hindurch.

Nach dem Umzug spielten die Guggenmusigen auf, während sich das Publikum mit Essen und Trinken eindeckte. Gut gesättigt ging’s dann Richtung Scheiterhaufen, wo man dem zum Tod geweihten Eichfrässer die letzte Ehre erwies. (Martin Mühlebach)