Eine Tradition, die gefeiert wird

Brauchtum & Geschichte

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Am Zuger Stierenmarkt treffen sich Züchter und Händler aus der ganzen Schweiz. Aber auch nicht-fachkundige Besucher kommen auf ihre Kosten. Gestern stand für einmal ein einziger Stier im Mittelpunkt.

  • Der Stierenmarkt lockt viele Besucher in die Hauptstadt. Gestern wurde der Siegermuni des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests 2019 getauft (rechts). (Bilder Patrick Hürlimann/Werner Schelbert)
    Der Stierenmarkt lockt viele Besucher in die Hauptstadt. Gestern wurde der Siegermuni des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests 2019 getauft (rechts). (Bilder Patrick Hürlimann/Werner Schelbert)

Zug – Wenn sich rund um das Stierenmarktareal in Zug die Gerüche von Magenbrot und Bauernhof mischen, kann das eigentlich nur eins bedeuten: Es ist wieder die Zeit des «Stieremärts». Gestern war der Auftakt des zweitägigen Markts. Nach 127 Jahren ist dieser ein fester Bestandteil der Zuger Tradition. Rund 250 Stiere – vom neun Monate alten «Muneli» bis zum ausgewachsenen und über 1 Tonne schweren Altstier – können während der zwei Tage bewundert werden.

Für die Züchter und Händler zählt der Zuger Markt nach wie vor als wichtigster Ort für den Kauf eines Stieres. Nirgendwo sonst gibt es ein grösseres Angebot und bessere Vergleichsmöglichkeiten. Zudem werden die Tiere hier sorgfältig ausgemessen, gewogen und durch Experten benotet, gar eine Rangliste wird erstellt. Die schönsten Tiere wurden gestern Nachmittag an der Siegerparade geehrt und die allerschönsten bei der anschliessenden Mister-Wahl sogar noch zum «Mister ZM» oder «Junior Mister ZM» erkoren. Das nächste Highlight war dann gleich die Taufe des Siegermunis für das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2019 in Zug. Heute wird es noch einmal spannend für alle kauffreudigen Händler. Rund 35 hochwertige Zuchttiere werden zur Auktion geboten. 

Nicht nur für Landwirte interessant

Der Stierenmarkt ist jedoch nicht nur etwas für Landwirte, auch Besucher, die mit Munis und Rindern nichts am Hut haben, kommen auf ihre Kosten. So gibt es rund um das Gelände Marktstände und mehrere Festwirtschaften mit musikalischer Unterhaltung. Ebenfalls kann man sein Geld bei den Säulirennen verwetten oder sich ein Autogramm von EVZ-Spielern holen. Auf die jüngeren Besucher warten zudem das Ponyreiten und ein Streichelzoo. Dieser weckt grosse Begeisterung. So sagte die achtjährige Melanie aus Baar freudig: «Endlich kann ich die Bauernhoftiere einmal richtig anschauen und streicheln.» Heute Abend findet die Stierparade bei der Bossard-Arena statt. Seit dem 10. August sind überall im Kanton lebensgrosse und kleinere Stierfiguren aus Fiberglas ausgestellt. Diese stehen nun alle vor der Arena und geben ein eindrückliches Bild ab. Der Stierenmarkt ist sowohl für Fachkundige wie auch für Laien einen Besuch wert und beweist einmal mehr, dass er zu Recht zu den Zuger Traditionen gehört. (Julia Truttmann)

www.Weitere Eindrücke vom Stierenmarkt unter: zugerzeitung.ch/bilder