Oberägeri – Neben dem Musikhaus von Yves Bussat in Cham steht gestern ein schnittiger Oldtimer in der Einfahrt. Das nur, weil die Sonne scheint und kein einziger Regentropfen vom Himmel fällt. Denn bei Schauern, Gewitter, Hagel oder ähnlichen Kalamitäten holt der 65-Jährige seinen Chevrolet Monte Carlo aus dem Jahr 1974 nicht aus der Garage. Vor wenigen Tagen hat er ihn neu lackieren und auch das Dach auswechseln lassen. Nun steht das «Sonntagsauto» des Musiklehrers in glänzendem Goldbraun da, rund fünfeinhalb Meter ist es lang, allein die Haube misst zwei Meter.

Musikliebhaber und Car-Fan

Heute und morgen präsentiert Yves Bussat seinen Chevrolet Monte Carlo auf dem Raten, beim «1. US Classic Car Meeting» (siehe Box), das zusammen mit dem bereits etablierten Autokino namens «Alpen Open Air» stattfindet. Bussat ist Mitorganisator der Oldtimershow und spielt zudem noch das Piano bei den «Session People», die am Samstag ihren Auftritt auf dem Raten haben ganz stilecht ohne Effektgeräte. Rock ’n’ Roll und Autos – diese zwei Dinge verbinden den Musikliebhaber mit den USA. Er fahre eigentlich schon immer Chevy oder Pontiac, erzählt Yves Bussat. Seinen Chevy Monte Carlo, den er seit rund fünf Jahren sein Eigen nennt, setzt er vor allem in Bewegung, wenn es zu Oldtimertreffen geht. Oder zu einem Ausflug bei strahlendem Sonnenschein.

Schöne Formen

«Man könnte dieses Auto natürlich jeden Tag gebrauchen, aber das mache ich nicht», erklärt der Experte. Und was fährt er dann im Alltag? Da lacht der 65-Jährige. Und antwortet: «Einen Chevrolet Caprice von 1992.» Ohne ein amerikanisches Auto läuft bei Yves Bussat eben nichts. Der Musiklehrer, der seit rund 20 Jahren in Cham Instrumente verkauft und Musikunterricht gibt, ist Gründungsmitglied des Chevrolet Car Club Schweiz. Und mit Sicherheit die geeignete Person für folgende Frage: «Was ist das Schöne daran, einen Chevy zu fahren?» Yves Bussat muss nicht lange überlegen: «Diese Autos sehen schwer aus von aussen, aber sie fahren sich sehr leicht und einfach, haben Servolenkung und machen schlicht keinen Stress. Es ist ein gemütliches und entspanntes Fahren.»

Und auch die Formgebung dieser Oldtimer aus den Fünfziger- bis Siebzigerjahren gefalle ihm sehr gut: «Die Chevrolets sind sportlich, elegant oder klassisch da kann man alles haben.» Schwierigkeiten, in der Schweiz so einen «alten Amerikaner» zu erwerben, gebe es keine. «Man muss nur die richtigen Kontakte haben», weiss Bussat. Und auch der Kauf von Ersatzteilen sei kein Problem: «Man kann hier jede Schraube bekommen.» Zudem: Ein normaler Service sei ausreichend – «diese Autos laufen immer und ruhig».

Von Vorteil seien die grossen Motoren: «Die halten länger.» Jetzt freut sich Yves Bussat auf das Treffen auf dem Raten und verspricht sich und allen US-Oldtimer-Fans: «Wenn es gut läuft, machen wir das wieder.» (Susanne Holz)

 

Heisse Karossen und Kinofilme

OBERÄGERI. Auf dem Raten kommen Cineasten und Autofreaks heute Samstag und morgen auf ihre Kosten beim «6. Alpen Open Air Autokino» und beim «1. US Classic Car Meeting».