Von Steinhausen in die Charts?

Musik

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Melizza wagt dieses Jahr den Schritt in ein Leben als Profimusikerin. Bereits letztes Jahr erschien ihre erste Single. Aktuell bereitet sich die Sängerin auf ihre Live-Premiere vor und ist mitten in der Produktion neuer Songs. Ein Besuch im Tonstudio.

  • Die Zuger Sängerin Melizza greift im Studio zur Gitarre. (Bild: Stefan Kaiser)
    Die Zuger Sängerin Melizza greift im Studio zur Gitarre. (Bild: Stefan Kaiser)

Steinhausen – Bereits jetzt umweht Melizza, so ihr Künstlerinnenname, ein Hauch von Glamour, als sie modisch gestylt aus ihrem weissen Auto steigt und zielstrebig zur Tür eines Gewerbegebäudes schreitet. Hier, mitten im Industriegebiet von Steinhausen, ist das Tonstudio ihres musikalischen Partners Nino Izzi, wo die beiden an Songs feilen, mit der Band einüben und gleich aufnehmen können.

Die 23-jährige gebürtige Steinhauserin, die schon lange in Zug wohnt, hat bereits als junges Mädchen mit dem Singen begonnen: «Zuerst in Cham beim Chor von Patrick Oetterlli. Danach hatte ich fünf Jahre Unterricht in Sologesang, bevor ich in die Stage Academy ging, eine Schule für Theater und Gesang. Dort musste ich wegen der Lehre nach etwa anderthalb Jahren aufhören.» Beruflich ging es zuerst in eine andere Richtung. «Ich bin in der Immobilienbranche tätig, doch ich werde mich nun voll auf die Musik konzentrieren. Ich plane ein Musikstudium in der Schweiz oder im Ausland. Es ist schwierig, tagsüber einen Bürojob zu machen und abends kreativ zu sein.»

Beim Singen ist sie in ihrer eigenen Welt

Richtig los mit der Musikkarriere ging es als Teilnehmerin bei der Schweizer Castingshow «The Voice». «Es war eine gute Erfahrung, die mich auf diese Musikschiene gebracht hat. ‹The Voice› unterstützt Künstlerinnen und Künstler, die tatsächlich etwas können. Ich würde es nun jedoch anders angehen, um mich besser selber verwirklichen zu können.» Ihre ausdrucksstarke Pop-Stimme dürfte vielen, die damals zugeschaut haben, in Erinnerung geblieben sein.

Irgendwann wurde Nino Izzi auf Melizza aufmerksam. «Er kennt meine Mutter, die ihm von mir erzählt hat. Nachdem er ein Cover von mir gehört hatte, nahm er Kontakt mit mir auf.» Der Multi-Instrumentalist war von der Sängerin sofort begeistert: «Als ich sie im Fernsehen gesehen habe, hat es mich sofort geflasht. Ihr Tonumfang ist unglaublich. Wir haben uns dann getroffen und es hat gepasst.»

Während Nino Izzi hauptsächlich die Musik schreibt, Beats entwickelt und Klanglandschaften skizziert, ist Melizza für die Gesangsmelodien und Lyrics verantwortlich. Diese sind immer auch ein Spiegel ihrer selbst: «Das hängt sehr davon ab, wie es mir gerade geht. In der Musik ist es das Schöne, dass ich mich anders ausdrücken kann als etwa in einem Interview. Ich bin dann wie in einer Bubble und kann voll auf meine Gefühle zugreifen.»

Inspiration holt sie sich unter anderem bei Billie Eilish. «Es ist weniger ihr Gesang, sondern ihre ganze Persönlichkeit. Freddy Mercury hat mich auch sehr inspiriert – eine echte Legende. Ich mag auch den Produzenten Rick Rubin. Er spielt kein Instrument und macht alles über sein Gehör. Er ist ein Genie», so Melizza.

Letzten November erschien die Debüt-Single «Give Me A Reason». Das Echo darauf ist überschwänglich: «Wir haben auf Spotify rund 13’000 Streams. Uns wir werden oft im Radio gespielt. So etwas bringt viel jener Energie zurück, die wir in dieses Projekt investiert haben. Was mich auch sehr berührt hat, sind die persönlichen Kontakte, die so begeistert sind von dem, was ich mache. Das gibt mir den Ansporn, zu liefern.» Am 30. März spielt Melizza ihr erstes Konzert zusammen mit ihrer Live-Band in der Galvanik Zug, im Vorprogramm von Caroline Alves, die bereits für Coldplay eröffnet hat. Melizza hat für diesen Abend ein klares Ziel: «Ich habe allen in der Band gesagt, dass ich richtig Gas geben möchte. Etwas Halbbatziges finde ich nicht geil.» So engagiert und professionell Melizza ist, sind die Sterne des Erfolgs zum Greifen nah. (Text von Lukas Schärer)