In die Welt der Kunst eingetaucht

Kunst & Baukultur

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Die Jubiläumsausstellung der Z-Galerie bringt die Begegnung mit 30 Künstlern. Ein Beweis für das Engagement von Maria und Willy Ziegler.

  • 30 Jahre Z-Galerie Baar. Maria und Willy Ziegler (sitzend) empfangen mit alt Ständerat Rolf Schweiger die Gäste. (Bild Christof Borner-Keller)
    30 Jahre Z-Galerie Baar. Maria und Willy Ziegler (sitzend) empfangen mit alt Ständerat Rolf Schweiger die Gäste. (Bild Christof Borner-Keller)

Baar – Ein bunter Bilderreigen empfängt die Besucher im heimeligen Altbau an der Dorfstrasse 6a. Der Blick fällt rechts auf eine Skulptur des Baarers Josef Staub, dahinter ein Bild aus der Bretagne des verstorbenen Zugers Johnny Potthof, daneben von ihm eine Collage mit mehreren Skizzen, die Willy und Maria Ziegler zeigen. Die Vertrautheit, die hier zwischen Galerist und Künstler zum Ausdruck kommt, ist so etwas wie das Motto des Hauses. Mit vielen der dreissig Künstler, deren Werke die Z-Galerie zum 30-jährigen Bestehen zeigt, pflegen die Galeristen persönlichen Kontakt, und alle waren schon in einer Ausstellung präsent, wie beispielsweise Peter Voser, Bettina Cogliatti, Be Grönquist, Gody und Werner Hoffmann, Alex Sakowsky, Franz und Claudia Bucher. Viele Künstler - einige leben nicht mehr - kamen letzten Samstag an die Vernissage, um zu gratulieren.

Gemeinsames Werk

Mit viel Herzblut führen Maria und Willy «Zilly» Ziegler die Galerie seit 30 Jahren. «Ich habe damals ins Wasser springen müssen. Inzwischen habe ich mir das Nötige angeeignet und die Arbeit lieb gewonnen, darum traue ich mir das Weitermachen zu», sagt Maria Ziegler schlicht. Einfach sei das nicht, denn der Kunstbetrieb sei finanziell unsicher: «Die Kosten kann man kalkulieren, die Einnahmen sind eine Lotterie.»

Immer wieder weist sie auf das gemeinsame Werk hin, ihr Mann habe einen grossen Anteil daran. «Ich versuche, ihn bei den Vorbereitungen für eine Ausstellung so viel wie möglich einzubeziehen. Mir ist es wichtig, dass er seine Würde bewahren kann.»

Willy Ziegler habe viele Künstler gekannt. Vor allem Johnny Potthof sei für ihn wie eine Vaterfigur gewesen, «mit ihm war er privat am stärksten verbunden, dank ihm kam es zu unserem Höhepunkt.» Maria Ziegler erinnert sich gerne: «Jedes Bild an Potthofs letzter Ausstellung zum 85. Geburtstag hatte einen roten Punkt!»

Die Auswahl der Kunstschaffenden beschränkt sich auf die Region. Ihr Mann habe bei unbekannten Künstlern immer zuerst ein Skizzenbuch verlangt. Sie mache heute möglichst auch Atelierbesuche, um die Verbindung zwischen Künstler und Mensch herzustellen.

Regionales Kunstschaffen

Der Baarer alt Ständerat Rolf Schweiger sagte in seiner bewegenden Ansprache, die Zilly zu Tränen rührte: «Die Galerie hat die richtige Strategie, weil sie Bilder und Skulpturen von Künstlern der Region ins Zentrum stellt.» Doch sie sei nicht ein Geschäft wie 100 andere. «Sie ist mehr, ist Leidenschaft, Engagement, Herzlichkeit und Kompetenz und für viele, ein Teil von uns. Denn man kauft jeweils auch ein Stück Zilly.»

Schon in jungen Jahren habe der Stollenbauer Zilly nebenher Bilder gesammelt und den Kontakt mit Künstlern geschätzt. Vor rund 30 Jahren habe er, trotz finanzieller Unsicherheit, eine Galerie - nicht im «elitären» Zug, sondern in Baar - eröffnet. Der Schicksalsschlag habe jedoch nicht das berufliche Ende bedeutet. «Zilly konnte, wenn auch stumm, engagiert bleiben - einbezogen in die Welt der Kunst. Maria macht es ihm möglich», betonte Schweiger und ergänzte: «Zilly und Maria, ihr habt Baar, habt dem kulturellen Leben unserer Region und generell dem künstlerischen Schaffen sehr viel gegeben - macht weiter so. Wir machen mit.» Umrahmt wurde der Anlass von den Kontrabassspielern Viktor Varga und Adrian Rigopulos mit neckischen Werken von Bartók. (Monika Wegmann)

Hinweis
30 Jahre Z-Galerie. Ausstellung bis 29. Dezember. Offen Mi-Fr, 15-18 Uhr, sowie Sa/So, 11-14 Uhr. Apéro mit Künstlern am 8. Dezember, 11-14 Uhr. Dorfstrasse 6a, Baar.