Digitale Kunst und Vermögen sorgen für Fragezeichen

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Am 9. Zuger Kulturgipfel lockte das Thema Crypto Art viele Interessierte in die Shedhalle.

  • Die Unpaired Gallery in Zug stellt digitale Bilder aus. (Bild Stefan Kaiser)
    Die Unpaired Gallery in Zug stellt digitale Bilder aus. (Bild Stefan Kaiser)

Zug – Das Amt für Kultur organisierte am Donnerstagabend den Anlass, um den Austausch der Kulturverantwortlichen aus Politik, Stiftungen und Institutionen des Kantons zu fördern. Die Netzwerkveranstaltung wurde, wie Regierungsrat Stephan Schleiss bereits eingangs gehofft hatte, zu einem inspirierenden Abend.

Schleiss sagte, die digitale Kunst sei zu einem Bestandteil unserer Gesellschaft geworden, und ihr Potenzial stelle eine Herausforderung dar. Aldo Caviezel, Leiter Amt für Kultur Kanton Zug, verblüffte damit, dass die Rede von Schleiss von einem ChatGPT (KI) eigenständig verfasst worden sei: «Wir mussten nur zwei bis drei Sätze ändern.»

Zudem habe die Maschine Vorschläge gebracht, wie die digitale Kunst im Kanton optimal gefördert werden könne. Iris Weder, Leiterin Abteilung Kultur der Stadt, erwähnte, dass Zug bereits mit den Crypto-Cherries NFTs einen innovativen Akzent gesetzt. «Aber ist das Kunst?», fragte sie.

Viel Bewegung auf dem digitalen Kunstmarkt

Im Inputreferat stellte die Kunsthistorikerin Sibylle Omlin erste Resultate der Studie «NFT Bitcoin Art Zug» vor. Seit 2016 gebe es zentrale Blockchain-Währungen in Zug, wie Bitcoin und Ethereum, und hier sei schweizweit die grösste Anzahl von Topfirmen angesiedelt. Bei der digitalen Kunst sei auf dem Kunstmarkt weltweit viel geschehen.

Omlin empfahl zur Integration von NFT beziehungsweise Digitalkunst medienkünstlerische Projektförderung und Vermittlung, Aufenthaltsmöglichkeiten sowie Preise für Kunstschaffende. «Es gibt auch noch keine Integration von Blockchain Art in öffentlich-rechtlichen Sammlungen in der Schweiz und in Zug.»

Sie verhehlte auch nicht die Probleme mit der Energie und stellte die Kapitalisierung infrage, denn Kryptowährungen seien ein Spekulationsobjekt. «Es ist die Frage: mitmachen oder nicht? Und wie kann eine nachhaltige, auf der Basis der Demokratie basierte Trägerschaft für die Produktion und Förderung von Blockchain-Kunst aussehen?» Sie riet zur Bildung einer Arbeitsgruppe in der Stadt Zug, mit dem Auftrag, in den nächsten Jahren Pilotprojekte vorzuschlagen, sowie zur Überprüfung neuer Fördermassnahmen im Rahmen des Kulturstrategie der Stadt Zug für die Jahre 2026 bis 2030.

Grosses Interesse an Infos zur Digitalkunst

Auf witzige Art gab der Zuger Matthias Moos Einblicke in sein Schaffen als Medienkünstler. So hat er Bitcoins geschürft, um einen Quadratmeter Land am Zugersee zu kaufen. Nach drei Wochen betrug sein Erlös 767 Franken, dafür habe er aber rund 7000 Kilowattstunden Strom verbraucht: Das NFT hat er im See versenkt. Er wolle nicht moralisch werten, mit der Aktion aber zu Diskussionen anregen.

Bei der Fragerunde wurde deutlich, dass ein grosser Informationsbedarf zu NFT und Medienkunst besteht. Auch Kunstschaffende suchen nach Informationen, um Bilder und Musik zu NFTs zu verarbeiten. Sie regten an, dass Stadt und Kanton Interessierte zusammenbringen könnten. Aldo Caviezel und Iris Weder versprachen, die Anregungen aufzunehmen und die Vernetzung zu fördern. (Text von Monika Wegmann)