Kunst, die Präzision und ruhige Hände erfordert

Kunst & Baukultur

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Der Zuger Künstler Beat O. Iten präsentiert vielseitige Arbeiten in der Z-Galerie in Baar.

  • Beat O. Iten (79), hier in der Z-Galerie in Baar, ist seit Jahrzehnten in der Zuger Kulturszene fest verankert. (Bild Maria Schmid)
    Beat O. Iten (79), hier in der Z-Galerie in Baar, ist seit Jahrzehnten in der Zuger Kulturszene fest verankert. (Bild Maria Schmid)

Baar – Mit originellen und verspielten Objekten sorgt Beat O. Iten erneut für Überraschungsmomente. Und der Schalk ist ihm auch mit 79 Jahren noch geblieben. Trotz gesundheitlicher Probleme im Frühjahr hat er sich aufgerappelt und ist wieder sehr aktiv geworden. «Nach meinem Schlaganfall konnte ich den Bleistift nicht mehr halten», erzählt er, noch immer sichtlich gezeichnet, an der Vernissage in der Z-Galerie. Dennoch habe er wieder arbeiten wollen, wobei die Ärzte ihm geraten hätten, alles langsam wieder anzugehen. Aber der Gedanke an die Ausstellung in Baar habe ihn angeregt und motiviert, wieder aktiv zu werden und künstlerisch zu arbeiten.

So sind in diesem Jahr viele kleine und grössere Einzelarbeiten und Serien in der Laubsägetechnik entstanden, die Poesie und ein nostalgisches Flair ausstrahlen. Die Motive, die Iten zumeist aus Pappelholz herausgesägt hat, sind abstrakte Fantasieformen oder zeigen menschliche Figuren. Manchmal widmet er sich bestimmten Themen, wie das kleine Werk «Seesicht», welches eine Hommage an Roman Signers Objekt am Zugersee darstellt, oder die mehrteilige, zweifarbige Hommage an den Schweizer Bildhauer Jürgen Brodwolf, auch sie beweist seine Vielseitigkeit.

Die Basis der Objekte

«Der Entstehungsprozess ist bei den Laubsäge-Objekten sehr arbeitsintensiv», sagt der Zuger Künstler, der hierin eine grosse Kunstfertigkeit besitzt. Zuerst zeichne er das Motiv auf Papier und übertrage es danach auf das Holz. Nach dem Sägen, das bei den sehr feinen Linien und Formen der Motive mit grosser Vorsicht auszuführen ist, müssen vor dem farblichen Anstrich alle Teile und Kanten geschliffen werden. Und auch die Holzrahmen stellt er eigenhändig her.

In dieser Ausstellung präsentiert Beat O. Iten fast 60 Arbeiten, viele mit witzigen Titeln. Immer wieder lösen die skulpturalen Objekte ein Schmunzeln aus, denn die verwendeten Teile sind oftmals Alltagsgegenstände, wie das Teesieb direkt am Eingang oder die beiden Wächter-Figuren im Untergeschoss, deren Köpfe aus Trichtern mit Augen bestehen. Daneben fallen die neuen Skulpturen aus ehemaligen Wagenrädern auf, die er mit originellen Details ergänzt zu neuem Leben verholfen hat. Auch die älteren Werke stehen als Beispiele für die rege Fantasie von Beat O. Iten, dem die Beschäftigung mit der Kunst jetzt wieder neue Lebenskraft zu schenken scheint. Und er ist zuversichtlich, dass es weitergeht.

Beat O. Iten ist in der Region Zug breit bekannt, sei es als Galerist der Kunststube in Zug, als früherer Schauspieler und Regisseur und Bühnenbildner des Kinder- und Jugendtheaters – und als engagierter Zeitgenosse, der sich in unserer Region vielerorts für Kunst und Kultur eingesetzt hat. (Monika Wegmann)

Hinweis
Die Ausstellung von Beat O. Iten läuft bis 10. Oktober in der Z-Galerie von Maria Ziegler, Dorfstrasse 6a, Baar. Sie ist geöffnet: Mi – Fr 15 -18 Uhr, Sa/So 11 -14 Uhr.