Technik war und ist faszinierend

Brauchtum & Geschichte

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Der Tag der offenen Tore im Zuger Depot Technikgeschichte in Neuheim stiess auf grosses Interesse.

  • Zwei Besucher begutachten ein altes Militärvelo. (Bild Roger Zbinden)
    Zwei Besucher begutachten ein altes Militärvelo. (Bild Roger Zbinden)

Neuheim – Am Samstag herrschte ein reges Kommen und Gehen auf dem Gelände des ehemaligen Armeegebäudes an der Sihlbruggstrasse in Neuheim. Auf drei Etagen bekamen die Besucher einen Einblick in originale Zeitzeugen, darunter Trouvaillen wie der Orion-Bus oder erste Zähler aus den Gründerjahren der Landis und Gyr.

Auf geführten Rundgängen wurden die einzelnen Bereiche des Museums – öffentlicher Verkehr, Militärgeschichte, Mili­tärmotorfahrzeuge, Feuerwehr und Industriegeschichte – von Vereinsmitgliedern näher erläutert. Vorstandsmitglied Lorenz Strickler verstand es, die vielen Exponate aus der Militärgeschichte zum Leben zu erwecken. Darunter skurrile Objekte wie zum Beispiel ein grosser ­Malerkorb, mit dem die Truppen Tarnfarbe und Pinsel auf Pferderücken transportierten.

Anschauungsunterricht mit Modellen

Erstmals vor Ort war Carlo Anselmi mit einer umfassenden Sammlung historischer Modelle von Militärfahrzeugen, Panzern und Flugzeugen. Schon als Bub hätten ihn diese Objekte fasziniert, sagte er gegenüber unserer Zeitung. Inzwischen hat er sich zu einem Meister im Modellbau von historischem wie zeitgenössischem Kriegsgerät entwickelt, das er nicht selten in stundenlanger Nachtarbeit nachbaut. Wer so etwas kaufen oder selbst bauen möchte, kann es bei ihm bestellen, denn er kennt sich in der Szene bestens aus.

Ähnlich angetan von ihrem Hobby sind die Mitglieder der Interessengemeinschaft RC Panzer Schweiz. Ihre Modelle lassen sich ferngesteuert bewegen und erscheinen auf den ersten Blick wie Spielzeuge. Dabei geht es nach Aussage ihres Vertreters nicht darum, «Krieg oder Terror zu erläutern, sondern die Vielfalt und Technik der Militärfahrzeuge im Modell zu zeigen und vorzuführen.»

Neumitglieder gesucht

Vereinspräsident Alfred Heer war sehr zufrieden mit dem ­Besucheraufmarsch, der angesichts des zehnjährigen Jubiläums des Zuger Depots Technikgeschichte grösser war als in der Vergangenheit. Seine Genugtuung ist umso berechtigter, als der Mietvertrag für das Gebäude um weitere zehn Jahre verlängert wurde und auch die ­finanzielle Basis des Vereins ­gesichert ist.

Etwas Sorgen bereitet ihm der Nachwuchs. Es sei nicht leicht, junge Leute für den Verein zu gewinnen, so seine Erfahrung. Immerhin konnten für den Tag der offenen Tore zusammen mit den Partnerorganisationen gegen 60 freiwillige Helfer rekrutiert werden. Im Rahmen des Tages des Denkmals kommen sie am nächsten Samstag wieder zum Einsatz, wenn das ZDT seine Tore nochmals öffnet. (Hansruedi Hürlimann)