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Literatur & Gesellschaft

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Diskussionsrunde über das Buch des Neuheimers Thomas Lötscher mit dem Titel: «Demokratie mit Zukunft».

  • Arno Grüter, Präsident der Mittwochgesellschaft eröffnete Buchpräsentation und Podiumsdiskussion zum Thema «Demokratie mit Zukunft» in der Bibliothek Zug. (Bild PD)
    Arno Grüter, Präsident der Mittwochgesellschaft eröffnete Buchpräsentation und Podiumsdiskussion zum Thema «Demokratie mit Zukunft» in der Bibliothek Zug. (Bild PD)

Neuheim – Anfang März fand in der Bibliothek Zug eine von rund 60 Personen besuchte Diskussionsrunde statt. Thema war das Buch des Neuheimers Thomas Lötscher mit dem Titel: «Demokratie mit Zukunft». In diesem beschreibt der ehemalige FDP-Kantonsrat in einer gut lesbaren Sprache das Werden der modernen Schweiz im Jahre 1848. Es war eine spannende, intensive Zeit, die uns noch heute ins Staunen versetzt.

Bundesstaat begeht den 175. Geburtstag

Unser Bundesstaat begeht in diesem Jahr seinen 175. Geburtstag. Grosse Feiern scheint es nicht zu geben. Dabei gibt es allen Grund dazu, denn die Leistung derjenigen, die eine Verfassung schufen, ist einzigartig. Innerhalb nur eines Jahres nach einem Bürgerkrieg schafften es Menschen einen Staat zu schaffen, den es heute noch gibt. Das ist keineswegs selbstverständlich, wie Thomas Lötscher in seinem Buch «Demokratie mit Zukunft» überzeugend schreibt. Die Schweiz hatte bei allen Aktivitäten auch Glück, dass anderswo in Europa Revolutionen ausbrachen. Da blieb den Regenten von Schweizer Nachbarländern keine andere Wahl, als sich zuerst um das Feuer im eigenen Land zu kümmern.

Der Autor Thomas Lötscher stellte dabei in seinem Referat das Entstehen der ersten Bundesverfassung in den Mittelpunkt. Dieser Überbau des staatlichen Handelns entstand in einer Rekordzeit von 51 Tagen. Heute würde ein solches Unterfangen Jahre dauern.

Im Anschluss an das Referat folgte eine Diskussionsrunde. Die von Yannick Ringger geleitete Diskussion befasste sich mit der Rolle der Schweiz in der Welt von heute. Für Ringger war die Gesprächsleitung keine Premiere. Er hatte solches in der Vergangenheit schon mehrere Male gemacht. Die Zusammensetzung der Gäste bei dieser Mini-Arena waren Jana Kürzi (Co-Präsidentin der JUSO Zug), Thomas Aeschi (SVP-Nationalrat). Zu ihnen setzte sich noch Thomas Lötscher. Die Frage hätte nicht aktueller sein können. Dies auch, weil sich die Schweiz bis jetzt standhaft weigert, hierzulande produzierte Munition für den Export in die Ukraine freizugeben. Eine Haltung, welche im Ausland immer weniger verstanden wird. Zu diesem Fragenkomplex gehört auch das Thema Neutralität. Lange Jahre stiefmütterlich behandelt, ist der Standpunkt der Schweiz gegenüber Krieg führenden Staaten zu einem heiss diskutierten Thema mutiert. Der Ausgang ist offen. Das war auch bei der Diskussion so. Dies, weil die Positionen eingenommen sind. Die Diskussionsteilnehmenden begegneten sich beim Gespräch respektvoll. Wie immer konnten nicht alle Fragen beantwortet werden. Aber womöglich konnte der eine oder andere Aspekt beim Apéro vertieft werden.

Bücher, die sich mit der Neutralität beschäftigen

Aktuell gibt es viele Bücher, welche sich auf die eine oder andere Art mit dem Thema «Neutralität» befassen. Peter Lehmanns Buch «Die Umdeutung der Neutralität» befasst sich mit dem Begriff der Neutralität in der Zeit nach den napoleonischen Kriegen. Joseph Jung nimmt sich im Werk «Einigkeit, Einheit, Menschlichkeit» des Schweizer Generals Guillaume Henri Dufour an. Dieser hat die moderne Schweiz mehr geprägt, als wir das heute im Gedächtnis haben.

Bei der Ausrichtung der Veranstaltung hat auch die Zuger Mittwochgesellschaft mitgewirkt. Diese liberale Organisation, welche im Jahre 1837 im Kanton Zug entstand, will sich mehr dem Publikum öffnen. Dies ist eine der Neuerungen, die Präsident Arno Grüter vorangetrieben hat. Alles in allem konnten die Teilnehmenden sicher ein paar Denkansätze aus dem spannenden Abend in den Alltag mitnehmen. (Text für die Mittwochgesellschaft Zug von Christine Weber)