Klein, aber schon ganz gross im Rennen

Film & Multimedia

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Das Zuger Genuss-Film-Festival findet 2020 zum 6. Mal statt. Im Zentrum steht das Essen, aber auch der Wein spielt eine wichtige Rolle.

  • Spitzenköche führen Schüler anlässlich des Genussfilm-Festivals in die hohe Kunst ihres Schaffens ein. (Bild Maria Schmid)
    Spitzenköche führen Schüler anlässlich des Genussfilm-Festivals in die hohe Kunst ihres Schaffens ein. (Bild Maria Schmid)

Zug – Das Grundraster des Genuss-Film-Festivals vom 30. April bis am 7. Mai 2020 an den Gestaden des Zugersees ist bekannt. Am Konzept – einen Kinofilm anzuschauen und hinterher die Kreationen von Küchenchefs mit hervorragendem Ruf zu kosten – haben die Macher um Festivaldirektor Matthias Luchsinger nichts geändert.

«Es kommt langsam zum Laufen. Wir haben sehr viel investiert», sagt Matthias Luchsinger stolz. Er ist die treibende Kraft hinter dieser kulinarisch-kulturellen Veranstaltung. Bei der Eröffnung wie auch beim Schlussevent erwartet Matthias Luchsinger 250 bis 300 Besucher. Im «normalen» Programm ist der Platz jeweils auf 180 Gäste limitiert. Bei der Auswahl der Filme, welche wiederum der Zuger Filmkenner Thomas Ulrich besorgte, gibt es für die Festival-Promotoren ein entscheidendes Kriterium: Das Essen muss im Mittelpunkt stehen. Beim ersten Film «Das perfekte Geheimnis» sei dieses Kriterium zwar nicht dominant wie eigentlich gefordert, doch da die Protagonisten rund um einen Tisch sitzen, ist ein wenig Improvisationsgabe vonnöten. «Dafür ist er lustig», verspricht Matthias Luchsinger.

Filme über Schokoladen und den Genuss von Wein

Drei Frauen und vier Männer wagen nämlich ein Spiel. Sie teilen alle Nachrichten, welche bei ihrem Treffen auf den Smartphones ankommen. Eines darf verraten werden: Es ist am Ende der Geschichte vieles nicht mehr so, wie es noch vor kurzem war.

Zwei neuere Filme aus Frankreich befassen sich mit Schokolade («Les Emotifs Anonymes») und Wein («Saint Amour»). Gérard Depardieu spielt in «Saint Amour» eine der Hauptrollen. Mit von der Partie ist auch der Komiker Benoît Poelvoorde. Der Belgier ist auch in «Les Emotifs Anonymes» zu sehen. Bekannt wurde er durch «Rien à déclarer».

Wie Fleisch richtig zu braten ist, zeigt ein Dokumentarfilm mit dem Namen «Todo sobre el Asado». Der Titel bedeutet so viel wie «Alles übers Braten». Diese hohe Kunst können die Argentinier dem Vernehmen nach am besten umsetzen.

Für die kulinarischen Höhenflüge kommen die besten Köche nach Zug. Sie haben mit ihrer Arbeit viele Michelin-Sterne oder Gault-Millau-Punkte gesammelt. Meta Hiltebrand, welche am 5. Mai für einmal in Zug kocht, ist ein TV-Star. Sie hat auf RTLplus gar eine eigene Kochshow. Ein Höhepunkt des Genuss-Film-Festivals ist sicher auch das Kochteam, welches am letzten Tag des Festivals für die Speisen zuständig ist. Es handelt sich um Tanja Rebhan und Franco Köperich. Die beiden sind im «Löwen» in Menzingen die Gastgeber. Dieses Lokal steht für gutes Essen. Seit dem vergangenen Jahr ist besagtes Tandem alleine für den Gasthof in Menzingen zuständig. Die Auszeichnung hat nicht lange auf sich warten lassen. Im vergangenen Jahr erhielt der «Löwen» bereits 15 Gault-Millau-Punkte.

Stolz ist Luchsinger auch darauf, dass der Kurzfilm «Cru», der am Filmfest am Ufer des Zugersees vor einem Jahr seine Weltpremiere hatte, beim Tribeca-Filmfestival in New York auf die «Shortlist» gekommen sei. Diese umfasst 50 Werke, welche aus einem Pool von rund 8000 eingereichten Filmen ausgewählt worden sind. Das Tribeca-Filmfestival hat der US-Schauspieler Robert de Niro 2002 zusammen mit der Filmproduzentin Jane Rosenthal gegründet. Es zählt heute neben dem Sundance-Film-Festival zu den wichtigsten seiner Art.

Zuger Awards haben immer grössere Strahlkraft

Auch die in Zug vergebenen Awards haben mittlerweile in der Branche eine grosse Strahlkraft. Den Genuss-Koch-Award bekommt der bekannte Schweizer Spitzenkoch Heinz Witschi. Der erstmals vergebene Wein-Award geht an Luigi Zanini, für seine Verdienste als Weinhändler und Winzer im Tessin. Wer den Hauptpreis, den Genuss-Film-Award 2020 bekommt, bleibt ein Geheimnis der Genuss-Film-Organisatoren um Matthias Luchsinger. Eines ist aber schon bekannt: Er wird neben dem Award ein gutes Essen geniessen können. Ein Privileg, das auch für die jeweils 180 Teilnehmer pro Abend vorbehaltlos gibt. Schlechte Filme mag es geben, schlechtes Essen gibt es am Genuss-Film-Festival in Zug mit Bestimmtheit nicht. (Marco Morosoli)

Hinweis
Mehr Informationen über das Genuss-Film-Festival gibts unter www.genussfilm.ch