Im Einsatz für den Sunneschmatz

Dies & Das

,

Seit 12 Jahren baut Bruno Neuweiler seine Beiz jeden Frühling auf und im Herbst wieder ab. Ob es eine nächste Saison gibt, steht aber noch in den Sternen.

  • Bruno Neuweiler vor seinem improvisierten Restaurant auf dem Seeplatz in Oberägeri (Bild Werner Schelbert)
    Bruno Neuweiler vor seinem improvisierten Restaurant auf dem Seeplatz in Oberägeri (Bild Werner Schelbert)

Oberägeri – Die Sonne gehört zu Bruno Neuweiler wie Legor zur Oberägerer Fasnacht: Ohne einander geht es nicht. So betreibt er eine improvisierte Beiz auf dem Seeplatz in Oberägeri mit dem Namen Sunneschmatz. Die Sonne ziert denn auch deren Logo. Seinen Gästen wünscht er «Sunne bis ids Härz». Neuweiler selber strahlt mit der Sonne um die Wette. Er ist sonnengebräunt und hat immer ein Lachen auf den Lippen. So kennt und schätzt man Bruno Neuweiler in Oberägeri.

Jedes Jahr baut er sein Bio-Gartenrestaurant im Juni auf und Ende Oktober wieder ab. «Bald ist die zwölfte Saison vorbei», erklärt der 58-Jährige. Vielleicht war es die letzte. Geplant war ursprünglich, dass der neu gestaltete Seeplatz eine feste Beiz in der Studenhütte erhalten soll. In diesem Gebäude am See sind der Jugendtreff und der Segelclub Oberägeri eingemietet. Weil noch offen ist, wo der Jugendtreff künftig untergebracht wird, sind auch die Verhandlungen rund um diese Beiz ins Stocken geraten.

Grosser Rückhalt bei den Stammgästen

Diese Aussicht hat viele Stammgäste dazu animiert, Unterschriften für den Erhalt von Neuweilers Beiz zu sammeln. 1300 Unterschriften hat er bereits zusammen. Anfang Oktober übergibt er sie dem Gemeinderat. Er habe nicht damit gerechnet, dass sich so viele für ihn einsetzen, gibt er sich bescheiden. Ganz ohne Grund sagt er das nicht, denn die Gunst der Oberägerer musste er sich erarbeiten. Tibetische Gebetsfahnen, die im Wind flattern, biologisch abbaubares Geschirr, das der Gast selber trennt, und eine «Du-Zone», nicht allen war seine Ideologie leicht zugänglich. Doch Bruno Neuweiler ist sich immer treu geblieben und hat die Oberägerer für sich gewinnen können. «Der ‹Sunneschmatz› hat je länger, je mehr Fans. Jedes Jahr kommen mehr Stammgäste dazu», sagt der Betreiber. Die Gäste kommen nicht nur aus dem Ägerital. «Es gibt Feriengäste von den Campingplätzen rund um den Ägerisee oder Veloclubs, die jedes Jahr wiederkommen.» So hat sich der «Sunneschmatz» in den letzten Jahren zu einer kleinen Institution entwickelt. Neuweiler vermietet auch Pedalos und organisiert immer wieder Konzerte in seiner Beiz. Mit den gesammelten Unterschriften wird ein bestimmtes Ziel verfolgt: «Dem Gemeinderat soll bewusst werden, dass ein unkomplizierter, interkultureller Treffpunkt in Oberägeri wichtig ist», sagt Neuweiler. Und er weiss auch schon, wie seine Idealvorstellung aussieht: «Dass ich weiterhin einen Kiosk auf dem Seeplatz betreiben kann: mit fliessend Wasser, einer integrierten Küche. Und natürlich sollte sich das Beizli in den schön gestalteten Seeplatz einfügen. Am liebsten in einem ähnlichen Umfang wie bisher», meint er. In den nächsten Wochen wird sich entscheiden, wie es weiter geht. (Carmen Rogenmoser)

Achtung: Diese Anzeige ist nicht mehr aktuell.

Ähnliche Anzeigen suchen