Alleine üben geht – aber etwas fehlt

Dies & Das

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Zug Kultur hat aufgrund der Coronakrise in die Runde gefragt. Verschiedene Institutionen, Vereine und Kulturschaffende haben geantwortet und sich zur aktuellen Situation Gedanken gemacht. Sie erzählen, wie sie das Virus getroffen hat, was sie gerade machen und wo ihre Hoffnungen sind.

  • Vermissen das gemeinsame Musizieren und den direkten Kontakt miteinander: das Mandolinen-Orchester Baar. (Bild PD)
    Vermissen das gemeinsame Musizieren und den direkten Kontakt miteinander: das Mandolinen-Orchester Baar. (Bild PD)

Baar – Dieser Artikel ist in der Juni-Ausgabe des Zug Kultur Magazins erschienen. Hier geht es zu den anderen Artikeln.

Agnes Gantenbein, Präsidentin, Mandolinen-Orchester Baar

«Da mehr als 50 Prozent unserer Orchestermitglieder zur Risikogruppe gehören, war es für uns selbstverständlich, die Probenabende noch vor dem Lockdown zu sistieren. Das heisst natürlich nicht, dass wir das Zusammenspiel nicht schmerzlich vermissen. Alleine im ‹stillen Kämmerlein› zu üben, mag zwar für eine Weile angehen, doch bald einmal vermisst man die an­deren Stimmen und vor allem die anderen Menschen! Dies berichten mir einige Mitglieder immer wieder, und ich merke, wie wichtig ihnen das gemeinsame Musizieren ist.

Unsicherheit und schlechte News
Ein weiterer Schock für uns alle war jedoch, dass eines unserer langjährigen Mitglieder parallel zum Corona-Lockdown schwer erkrankte und noch heute im Spital liegt. Auch wussten wir bis vor kurzem nicht, ob wir mit unserem bewährten Dirigenten weiterarbeiten können, sobald wir die Proben wieder aufnehmen dürfen. Die Frage, wie diese Proben stattfinden würden, drängt sich ebenso auf. Nur ein Drittel des Orchesters gehört nicht zur Risikogruppe.

Lichtblicke und Absagen
Beruhigend ist immerhin, dass unser Jahreskonzert erst Ende September stattfindet, wir die Konzertstücke bereits ausgewählt und zusammen durchgespielt haben. Also liegt es nun an jedem Einzelnen, diese zu Hause weiter zu üben und daran zu feilen, was sicher auch gemacht wird. Einen Auftritt im Altersheim Oberwil im Juni mussten wir aber leider bereits absagen.

Der Verein hält durch
Von einigen unserer Mitglieder höre ich regelmässig aufmunternde Nachrichten, bei anderen herrscht Stillschweigen. Ich bin aber sicher, dass, tritt einmal Normalität ein, alle wieder voll motiviert und mit Freude in die Probe kommen werden. Zukunftssorgen in Bezug auf unseren Verein machen wir uns vorläufig noch nicht. Sollte die Krise noch viel länger andauern, müssten wir unser Jahresprogramm wohl auch den Umständen anpassen.
Unser Wunsch: dass der Spuk bald einmal vorüber ist und wir wieder unserem geliebten Hobby nachgehen können.»