Eine berührende Geschichte modern interpretiert

Theater & Tanz

,

Zuger Schülerinnen und Schüler beweisen: Der Religionsunterricht kann Spass machen.

  • Die jungen Darstellerinnen überzeugten in «Hart aber härzlech». (Bild Werner Schelbert)
    Die jungen Darstellerinnen überzeugten in «Hart aber härzlech». (Bild Werner Schelbert)

Zug – Die Fünft- und Sechstklässler der Zuger Schulhäuser Kirchmatt und Burgbach haben im Religionsunterricht ein Musical geschrieben. Unter dem Titel «Hart aber härzlech» verleihen sie der biblischen Geschichte vom verlorenen Sohn einen modernen Touch. Marie Santos Stadler, die als Angie in Engelsgestalt auftritt, gibt freudestrahlend zu Protokoll: «Herr Loher und Herr Schnapp­auf, die mit uns das Musical eingeübt haben, sind super Lehrer. Wir durften eigene Ideen einbringen. Das machte richtig Spass.» Dieselbe Meinung vertritt auch Bettina Kannewischer, die als Weltentdeckerin Jessie die Hauptrolle innehat. Wie bei der Rollenverteilung setzt sich Jessie auch im Musical gegen ihre Mutter Amanda (Marea Meier) durch, als sie einen Erbvorbezug verlangt, um sich jeglichen familiären Regeln und Abmachungen entziehen zu können. Mit dem Erbvorbezug in der Tasche macht sich Jessie auf den Weg nach New York, der Stadt ihrer Träume. Um nicht auf die Annehmlichkeiten des Elternhauses verzichten zu müssen, legt sie sich eine Entourage zu, mit der sie in Manhattan in eine Penthouse-Wohnung einzieht. Als Jessie in einem angesagten Club die drei Freundinnen Amy (Hannah Stein), Ella (Annabelle Amiet) und Liza (Ashley Taylor) kennen lernt und mit ihnen ausgelassene Partys feiert, nimmt das Schicksal seinen Lauf. Nach wenigen Wochen geht Jessie das Geld aus. Ihr Traum vom unbeschwerten Leben platzt, als sie der Barkeeper Jeff (Lorenzo Gorgati) aus seinem Lokal wirft, weil sie die Rechnungen nicht mehr begleichen kann. Als Jessie buchstäblich auf der Strasse steht, stellt sich die Frage, was sie nun tun soll. Wer die biblische Geschichte vom verlorenen Sohn kennt, weiss vermutlich, wie es weitergeht. 

«Bin begeistert, dass ...»

Der Religionslehrer und Jugendarbeiter Dominik Loher, der das Musical mit seinem Kollegen Oliver Schnappauf lanciert hat, sagt zufrieden strahlend: «Es hat grossen Spass gemacht, mit den Kindern zu arbeiten. Sie haben viele gute Ideen geliefert und die Rollenverteilung unter sich ausgemacht. Der grosse Publikumsaufmarsch im Pfarreiheim St. Michael ist der verdiente Lohn.» 

Markus Amiet aus Zug, der das Musical genoss – nicht zuletzt, weil seine Tochter Ella als Partylöwin zu überzeugen vermochte –, sagte sichtlich beeindruckt: «Ich bin begeistert, dass heutzutage im Religionsunterricht mit den Kindern derart tolle Projekte verwirklicht werden.» Ein besonderes Kränzchen ist der sechsköpfigen Band zu widmen, welche die von den Kids gesungenen Evergreens aus allen Sparten der Musik wirkungsvoll untermalte. (Martin Mühlebach)