Diese Bands empfiehlt das OK

Musik

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Während der Jazz Night treten diesen Donnerstag und Freitag 21 Formationen in der Zuger Altstadt auf.

Zug – Wer ein Festival organisiert, wird mit Anfragen von interessierten Formationen überflutet. Das ist auch bei Martin Himmelsbach der Fall. Der Programmleiter der Jazz Night Zug erhält fünf solche Mails pro Tag – übers ganze Jahr hindurch. «Das zu filtern ist eine Herkulesaufgabe, wenn man ihr gerecht werden will.» Himmelbachs Zauberformel lautet: «Zug first, Schweiz second, international third.» Mit diesem Fokus sei man seit längerer Zeit unterwegs. Und: «Wir haben gegenüber Zug eine Verpflichtung, die wir gerne erfüllen.» 14 von 21 Formationen stammen aus Zug oder der Schweiz.

Auf welche Band freut sich Himmelsbach am meisten? «Auf die Formation Jorge’s Conexión am Freitagabend auf dem Landsgemeindeplatz.» Der Zuger Posaunist George Marti hat die Gruppe im Jahr 2017 gegründet. Laut der blumigen Programmbeschreibung hört sie sich ungefähr so an: «Satte Bläsersätze surfen auf Latin Grooves und luftige Harmonien verweben sich mit pulsierenden Timbales und Congas.» Timbales und Congas sind kubanische Trommeln.

Ungefähr die Hälfte aller Buchungen kamen jeweils durch persönliche Kontakte zustande, sagt Himmelsbach. So auch die beiden anderen Höhepunkte, die er erwähnt: «Die brasilianische Band SanfonArt hat extra eine Europa-Tour auf die Beine gestellt, nachdem ich sie angefragt hatte.» Die Gruppe spielte bereits am Akkordeon-Festival Zug, bei dem Himmelsbach sie hinter den Kulissen kennenlernte. Das Quartett spielt an der Jazz Night am kommenden Freitag auf dem Gerbiplatz – mit Rhythmen aus dem Nordosten Brasiliens wie Xote und Baião.

Das OK erwartet 9000 Gäste

Speziell war die Buchung der britischen Band The Fallen ­Heroes. Eine Privatperson schlug die Gruppe vor, hatte persönliche Beziehungen zu ihr und übernahm auch gleich deren Reise- und Logierkosten. «Für mich hat es gepasst, deswegen habe ich sie schliesslich gebucht», sagt Himmelsbach. Die Formation paart mit ihren Interpretationen Originale aus New Orleans mit zeitgenössischem Londoner Sound.

Ungefähr 300000 Franken kostet die Jazz Night. Den Grossteil davon bezahlen Sponsoren – allen voran die Stadt Zug. «Wegen des Esaf war es dieses Jahr etwas schwieriger, genügend Sponsoren auftreiben zu können – schliesslich haben wir das Budgetziel jedoch erreicht», sagt Nicolett Theiler, die neben der Kommunikation auch für das Sponsoring der Jazz Night zuständig ist. Die Verkäufe der Festivalbändel machen zudem rund ein Fünftel des Budgets aus.

Die Festivalbändel kann man seit letztem Jahr bis um 20  Uhr gegen Entgelt wieder zurückgeben. «Damit wollten wir denjenigen entgegenkommen, die nur für einen Restaurantbesuch in die Altstadt ­gehen», sagt Theiler. Das Angebot sei letztes Jahr gut angekommen.

Pro Tag erwartet das OK rund 4000 bis 4500 Gäste. Gejazzt wird auf dem Landsgemeindeplatz (Hauptbühne), auf dem Gerbipatz, beim Fischmarkt sowie in der Bar zum Felsenkeller und in der Bar des Theater Casino.

Übrigens mischt auch die Musikschule Zug mit: Am Donnerstag ist die Streetband in der Altstadt unterwegs und am Freitag treten auf dem Gerbiplatz Nachwuchstalente auf: Ein Saxofon-Ensemble sowie Bläser und Sänger, unterstützt von einer Begleitband aus Profis. Theiler sagt: «Es gibt total gute Musik, das Ambiente am See ist speziell, die Stimmung toll; es wird einfach lässig!» (Fabian Gubser)

Hinweis
Die Jazz Night startet am Donnerstag, 29., und Freitag, 30. August, jeweils um 19 Uhr. Sie findet bei jeder Witterung statt. Der Eintritt kostet 17 Franken.