Museum Burg Zug ächzt unter der Pandemie

Dies & Das

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Das Jahr 2020 stellte das Museum Burg Zug vor grosse Herausforderungen: Corona hatte massive Auswirkungen.

Zug – Das Museum Burg Zug hatte ein turbulentes Jahr hinter sich: Mit der ersten Museumsschliessung am 17. März 2020 musste zugleich die Sonderausstellung «Ernstfall! Die Schweiz im Kalten Krieg» vorzeitig abgebrochen werden. Innert Kürze stand sie schliesslich als virtueller 3D-Rundgang sowie in Form eines eigens produzierten Podcasts auf der Museumswebsite zur Verfügung. So hatten Interessierte immerhin die Möglichkeit, die Ausstellung noch virtuell und hörend zu besuchen.

Am 9. Juni öffnete das Museum seine Tore wieder für Gäste, schreibt die Kommunikationsabteilung des Museums in einer Medienmitteilung. Nach anfänglicher Zurückhaltung hätten sich die Besucherzahlen erholt und im September praktisch wieder Normalwert erreicht, bevor sie im Oktober wieder eingebrochen seien. Oberste Priorität habe nach der Wiedereröffnung im Juni der Schutz der Gäste und Mitarbeitenden gehabt, heisst es weiter.

Jedem Gast einen eigenen Stift

Entsprechend passte das Museumsteam die Massnahmen laufend den aktuellen Vorgaben an: So mussten eine Maskentragpflicht und Abstandsregeln eingeführt, die Personenbelegung geregelt, Handdesinfektionsmittel aufgestellt, Zutrittsbeschränkungen in einzelnen Räumen und ein vorgegebener Einbahn-Rundgang durch die Dauerausstellung organisiert werden. Zusätzlich führte man Touchscreen-Stifte ein, mit denen Bildschirme und Medienstationen bedient werden konnten, ohne sie zu berühren. Jeder Gast erhielt einen eigenen Stift, der am Besuchsende wieder abgegeben und desinfiziert wurde. So konnte das Museum mit eingeschränktem Betrieb immerhin bis Dezember offen bleiben.

Am 26. November eröffnete – passend zur Jahreszeit – die lange vorbereitete neue Sonderausstellung «Schnee war gestern – in den Voralpen» allerdings bereits mit einigen Restriktionen. So musste auf eine öffentliche Vernissage verzichtet und die Besucherzahlen eingeschränkt werden. Zurzeit ­werden Online-Angebote erarbeitet, sodass auch diese ­Sonderausstellung wenigstens virtuell besucht werden kann.

Nur noch etwas mehr als 6000 Besuchende

Insgesamt verzeichnete das Museum Burg Zug 2020 lediglich 6096 Besucherinnen und Besucher, was einem coronabedingten Rückgang von fast 65 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Es fanden 130 Veranstaltungen im Museum statt, 30 Schulklassen nutzten das Museum als ausserschulischen Lernort, sei es in Führungen, Workshops oder selbstständigen Besuchen der Dauer- oder Sonderausstellungen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutete dies einen Rückgang von fast 53 Prozent bei den Veranstaltungen und über 73 Prozent bei den Schulklassen.

Auch private Gruppenführungen brachen seit März praktisch ganz weg. Die Museumsleitung hält fest, dass all diese Einbussen nur dank Unterstützung aus dem Coronafonds der Stadt Zug aufgefangen werden konnten, und schreibt zum Schluss: «Welche Herausforderungen das noch junge Jahr bringen wird, ist unklar.» Das Museumsteam setze alles daran, Besucherinnen und Besuchern unter den gegebenen Umständen und unter Einhaltung aller geltenden Vorschriften weiterhin ein attraktives Angebot und ein spannendes Museumserlebnis zu bieten. (sez)