«Hören erst auf, wenns uns stinkt»
Musik
Am Samstag endet die diesjährige Konzertserie von «Live in Cham». Eine Zentralschweizerin steht dabei im Fokus.
Cham – Seit 1999 haben Redwood fünf Alben und eine EP herausgegeben. Ende April 2013 veröffentlichte die Zürcher Band ihr Best-of-Album «Fat Chance! Two Decades of Redwood». Damit richtet sich die Band nicht zuletzt an all jene, die die Anfänge der Band mit Hits wie «Apologize» oder «Fat Chance» schlicht nicht mehr kennen, und dies, obwohl «Fat Chance!» ein grosser Airplayhit war. Die Nummer wurde vor Jahren rauf und runter gespielt und war 2007 der meistgespielte Schweizer Song im Radio.
Frontfrau Lesley Meguid verabschiedete sich, um eine Solokarriere als Songwriterin zu starten. Erst drei Jahre später wurde Nicole Kammermann als Ersatz engagiert. Sie schaffte es, der Band eine neue stimmliche Identitat zu geben, ohne die alte zu verleugnen. Mit «Who We Are» landeten Redwood einen weiteren veritablen Radiohit. Von «A 1000 Punches» schafften es «One Trick Ponies» und «Oh Yeah?» erneut weitum in die Radiostationen.
Schwyzerin, Luzernerin und Zugerin
Nicole Kammermann lebt und arbeitet im Kanton Luzern und stammt aus dem Kanton Schwyz. Doch sie wohnte auch neun Jahre lang in Zug, wie sie verrät. Sie hätte eine Band mit dem Namen Eyelash gehabt, und mit dieser habe sie zwischen 2000 und 2006 viele Konzerte bestritten. «Ich war viel in der Galvanik sowohl zum Musizieren wie als Gast. Sie vermisse Zug oft, sagt Kammermann, die seit neun Jahren im Kanton Luzern wohnt. «Zug ist ja berühmt für seine schönen Sonnenuntergänge, und ich muss zugeben: Ich vermisse diese schon manchmal.»
Zwei Mal pro Woche üben Redwood im Proberaum in Zürich, sagt Kammermann. «So auch diese Woche für ein Unplugged-Konzert, das wir am Donnerstag hatten.» Redwood haben viele Hits und werden trotzdem oftmals nicht erkannt. Kammermann erzählt ein Müsterchen: «Wir waren letzthin in Davos, als einer sagte: ‹Normalerweise kommen doch hierher keine Coverbands, nur Bands, die ihre eigenen Songs spielen.›»
Ob sie denn nicht von der Musik leben könnten und wollten? Dies fragen wir die Frontfrau. «Ich glaube nicht, beziehungsweise wir müssten wohl ins Ausland», antwortet die Luzernerin. «Meine Bandkollegen haben zudem Familien, und es ist darum nicht mehr so einfach, wie es früher mal war.» Als hoch professionelle Hobbymusiker kann man Redwood bezeichnen. Und wie lange sind die Jungs mit ihrer Sängerin noch auf der Bühne zu sehen? «Wir hören wohl erst auf, wenn es uns stinkt. Und das ist im Moment alles andere als der Fall.» (Charly Keiser)
Hinweis«Live in Cham» im Saal des Restaurants Kreuz: ab 21 Uhr mit Redwood.