Erhält der «Freiruum» Konkurrenz?

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Auf dem Stadtzuger LG-Areal wird eine weitere Shedhalle umgebaut – zum Eventraum mit Restaurant, Bar und Raucherlounge.

  • Im Sommer 2020 sollen die neuen Angebote in der Shedhalle an der Dammstrasse 18 eröffnet werden. (Bild Stefan Kaiser)
    Im Sommer 2020 sollen die neuen Angebote in der Shedhalle an der Dammstrasse 18 eröffnet werden. (Bild Stefan Kaiser)

Zug – Aktuell erarbeiten die Stadt Zug und die Grundeigentümer ein städtebauliches Gesamtkonzept für das LG-Areal. Mit dem Richtprojekt soll sich das ehemalige Industriegebiet zu einem lebendigen Stadtquartier entwickeln – gleichzeitig sollen einzelne Gebäude als Zeitzeugen der industriellen Vergangenheit erhalten bleiben. Eine dieser Bauten ist die Shedhalle an der Dammstrasse 18 schräg gegenüber des Stadthauses. Derzeit liegt ein Baugesuch für die Nutzungsänderung und Sanierung der ehemaligen Fabrikhalle mit Baujahr 1931 auf. Angedacht ist eine multifunktionale Nutzung mit Einkaufs- und Gastronomieangebot sowie Eventraum, wie die Grundeigentümerin Alfred Müller AG mitteilt (siehe Box). Projektkosten: 8,3 Millionen Franken.

Ein Eventraum mit Restaurant, Wine-Shop, Raucherlounge und mietbaren Sitzungsräumen: Die Parallelen zum «Freiruum», der im August am Zählerweg 5 eröffnet worden ist, sind augenscheinlich. Entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft ein konkurrierendes Gastronomie- und Freizeitangebot?

Oberstes Ziel: Belebung des LG-Areals

Melanie Ryser, Mediensprecherin der Alfred Müller AG, verneint. Die an der Dammstrasse geplanten Nutzungen würden sich vom freizeitorientierten Angebot des «Freiruum» unterscheiden. Während der 7600 Quadratmeter grosse «Freiruum» Platz für grosse Events biete, würden in der Shedhalle auf zirka 1200 Quadratmetern eher kleinere Veranstaltungen stattfinden können. «Wir sehen darin deshalb komplementäre Angebote, die beide der Zuger Bevölkerung heute schon die Vision des LG-Areals von Morgen vermitteln», erklärt Ryser.

Ähnlicher Meinung ist man eine Strasse weiter. Der «Frei­ruum» komme zwei Monate nach der Eröffnung immer noch sehr gut an, die Umsatz- und Besucherzahlen seien höher als ­erwartet. «Es war daher anzunehmen, dass nach den ersten erfolgreichen Monaten auch andere Betreiber auf die Umgebung aufmerksam werden», sagt Mediensprecherin Kim Grenacher. Zudem sei das LG-Areal zurzeit noch nicht sehr belebt. «Ein grösseres Unterhaltungsangebot stärkt das Quartier und bringt mehr Gäste in die Umgebung. Da auch wir noch neu auf dem Areal sind, ist eine Belebung des Areals auch für uns von Vorteil», so Grenacher.

Die Umnutzung der Shedhalle an der Dammstrasse 18 wird möglich, weil die bisherigen Mietverträge Ende September ausgelaufen sind. Davon betroffen ist der Zuger Kinder- und Jugendzirkus Grissini, der in den letzten Jahren von der unklaren Zukunft der Shedhalle profitierte. Im Januar 2020 wird der Zirkus seine Zelte in der Shedhalle abbrechen. Mit Beginn des Umbaus wird «Grissini» ins Nebengebäude der Shedhalle einziehen, das ebenfalls der Alfred Müller AG gehört. Das Baarer Immobilienunternehmen stellt dem Zirkus als befristete Zwischennutzung bis 2023 eine Teilfläche zu vergünstigten Konditionen zur Verfügung.

Das Baugesuch für die Shedhalle liegt noch bis am 23. Oktober öffentlich auf, im Januar 2020 soll mit der Sanierung gestartet werden. Die Eröffnung der neuen Angebote ist für Sommer 2020 geplant und soll ein weiterer Schritt zur Belebung des LG-Areals sein. (Laura Sibold)

Dammstrasse 18: Das ist geplant

SHEDHALLE Gemäss aufliegendem Baugesuch wird die Shedhalle einer Gesamtsanierung unterzogen: Gebäudehülle und Innenraum werden sicherheitstechnisch aufgefrischt, der historisch-industrielle Charakter der Halle bleibt aber erhalten. Darüber hinaus wird das Gebäude umgenutzt; von der Fabrikhalle zum Eventraum.

Nach der Gesamtsanierung mietet sich ein Gastronomiebetrieb ein. Laut Alfred Müller AG wolle man bis Ende Jahr die Verträge abschliessen. Entlang der Dammstrasse ist in der Shedhalle ein Take-away mit integriertem Wine-Shop und einem Eventraum vorgesehen. Der Eventraum ist gemäss Gastronomiekonzept für Ausstellungen oder Podiumsgespräche vorgesehen und soll Sitzmöglichkeiten für 150 Personen bieten.

Halböffentlicher Club und Aussensitzplätze

Auf der Gleisseite der Shedhalle ist ein halböffentlicher Club mit Restaurant, Bar, Raucherlounge und Sitzungszimmern vorgesehen. Konkreteres könne man noch nicht sagen, man stehe in Verhandlungen mit einem Betreiber, heisst es bei der Alfred Müller AG. Denkbar sei ein halböffentliches Konzept mit Restaurant, zu dem Mitglieder oder eingeladene Gäste Zugang hätten. Auf beiden Seiten der Shedhalle sollen im Aussenbereich Tische und Stühle platziert werden, um das LG-Areal zu beleben. Derzeit geht die Alfred Müller AG von je 30 bis 40 Sitzplätzen aus.

Die Räume sind laut Gastronomiekonzept unterteilbar und können zu einem grossen Saal vereint werden. Zudem sollen die Räumlichkeiten am Abend und an den Wochenenden für private Veranstaltungen zur Verfügung stehen. (ls)