Mitreissende Klänge am Ägerisee
Musik
Das herrliche Frühsommerwetter lockte am Mittwochabend zahlreiche Besucherinnen und Besucher an das diesjährige «Uferlos» in Oberägeri.
Unterägeri – Eröffnet wurde die elfte Ausgabe des Open Airs Uferlos am Festplatz bei der Studenhütte vom Trio Hinterwäldler. Die drei Musiker beherrschen ihre Saiteninstrumente ebenso wie den Gesang. Der Mundart-Hillbilly, der seine Wurzeln in der amerikanischen Folkmusik hat, kommt recht schweizerisch daher, zumindest was die Themen betrifft. Die drei urchig wirkenden Hinterwäldler besingen statt «Cottonpicking» – das Ernten von Baumwolle – Heuet, Vieh und Schnaps. Die mitreissenden Rhythmen animierten die Zuhörerinnen und Zuhörer dazu, selbst sitzend mitzuwippen. Nach Abschluss des anderthalbstündigen Vortrags gab es nach lang anhaltendem Applaus eine letzte rassige Zugabe.
Einen deutlichen Kontrast zu den Schweizern boten die italienischen Musiker von Cacao Mental, die nach einer Pause zum Einsatz kamen. Ihre Musik nennt sich Cumbo und vermischt afrikanische Rhythmen mit spanisch beeinflussten Melodien. Die besondere Musik und Performance dieser Gruppe entspricht dem Vorhaben der Veranstalter, am «Uferlos» ganz unterschiedliche Musikstile erlebbar zu machen.
Erfahrung und Beziehungen sind wichtig
Laut Andreas Betschart, dem Kulturverantwortlichen der Gemeinde Oberägeri, verfügt das OK inzwischen über eine mehrjährige Erfahrung und ein grosses Beziehungsnetz. Dennoch wird im Vorfeld eingehend abgeklärt, welche Musikerinnen und Musiker man engagieren will. «Wir besuchen jeweils eine Vorstellung von den Musikern, die wir ins Auge fassen», sagte Betschart im Gespräch mit unserer Zeitung. Erfahrung hat auch der Verein El Toro, der die Festwirtschaft betreibt. Er war es, der den Anlass ursprünglich initiiert hat und der ihn zusammen mit Kultur Aegeri betreut. «Das Wetter war und ist immer wieder eine Zitterpartie», sagte der Präsident Hans Peter Müller zu unserer Zeitung. Die Rekrutierung des Personals sei nicht immer einfach, habe bis jetzt jedoch jedes Jahr gemeistert werden können, so Müller.
«Das ‹Uferlos› ist einfach cool.»
Das Festgelände am See eignet sich auch für Familien, hat es doch daneben einen Spielplatz, auf dem sich die Kinder bewegen können, sollte ihnen das Stillsitzen am Tisch und das Zuhören einmal verleiden. Ein zusätzliches Plus ist auch das Studenhütte-Festbeizli, das seit diesem Jahr von einem neuen Pächterteam betrieben wird und das Seeufer zusätzlich belebt.
Den Organisatoren ist es ein Anliegen, dass der Anlass Publikum über das Ägerital hinaus anlockt und beim gemütlichen Beisammensein zum Genuss wird. Laut Hans Peter Müller vom Verein El Toro könne man inzwischen auf ein Stammpublikum zählen. Daniela Thürlemann aus Unterägeri gehört dazu, und sie sagt auf die entsprechende Frage kurz und bündig: «Das ‹Uferlos› ist einfach cool.» (Text: Hansruedi Hürlimann)