«Unsere Mitgliederzahlen sind stabil bis leicht steigend»

Dies & Das

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Dieses Wochenende stellt Stefan Sägesser im waadtländischen Sainte-Croix seine Postgeschichte des Kantons Zug aus. Der Philatelist will damit genügend punkten, um sich so einen Platz an der Europameisterschaft zu sichern.

  • In seiner Wohnung in Inwil katalogisiert Stefan Sägesser die Raritäten und stellt seine Exponate zusammen. (Bild: Maria Schmid )
    In seiner Wohnung in Inwil katalogisiert Stefan Sägesser die Raritäten und stellt seine Exponate zusammen. (Bild: Maria Schmid )

Zug – Stefan Sägesser ist vielen Zugerinnen wohlbekannt. Dies, weil er seit vielen Jahren als Aussendienstmitarbeiter der Oswald Nahrungsmittel GmbH aus Steinhausen im Kanton Zug unterwegs ist. Und auch als Fasnächtler kennen viele Stefan Sägesser, der die Zuger Zunft der Letzibuzäli im Jahr 2000 an der Fasnacht anführte.

Kaum bekannt ist hingegen die grösste Leidenschaft des 52-Jährigen – die Philatelie «oder besser die Liebhaberei», wie Sägesser mit einem Lachen betont. Die Philatelie sei modern geworden. Denn statt nur zu sammeln, würden sich die Philatelisten mehr und mehr mit der Geschichte auseinandersetzen, die hinter den jeweiligen Objekten stecke, sagte Sägesser vor sechs Jahren zur «Zuger Zeitung». Er sagte damals: «Mein grosser Wunsch ist, einmal international auszustellen.»

90 Punkte im Visier

Dieser Wunsch soll nun bald in Erfüllung gehen. Denn ab heute und bis Sonntag weilt Sägesser in Sainte-Croix, am Tag der Briefmarke 2017 (phila 17) – eine Art Schweizer Meisterschaft des Verbands der Schweizerischen Philatelisten-Vereine (VSPhV). Dort zeigt Stefan Sägesser die Postgeschichte des Kantons Zug von der Alten Eidgenossenschaft bis 1900. Sein Exponat wird von einer strengen Jury bewertet. Erreicht Sägesser mit seinem Werk mindestens 81 von 100 möglichen Punkten, kann er die Schweiz an der Europameisterschaft 2018 in Sindelfingen (D) vertreten. «Mein persönliches Ziel sind aber 90 Punkte», sagt Sägesser und verrät. «Ich bin bereits an der Arbeit für mein Exponat, das ich dann in Deutschland zeigen werde.» Dabei geht es um die Postgeschichte auf dem Zugersee, offenbart er. Seit vielen Jahren kauft Sägesser Briefe, Marken und Stempel, die sich um die Post im Kanton Zug und deren Umgebung drehen. Sägesser hat es übrigens bereits im Alter von elf Jahren gepackt. Rund 100000 Franken sind die Raritäten wohl mittlerweile wert, die der Baarer in den vielen Jahren gesammelt hat. Ganz besonders stolz ist er auf zwei der noch rund zehn existierenden Zugersee-Stempel, die er «natürlich an der EM in Sindelfingen» zeigen wird, wie er betont.

Steigende Mitgliederzahlen

Viel Spass macht Sägesser auch der Philatelistenverein Zug, den er seit 2014 präsidiert. «Unsere Mitgliederzahlen sind stabil bis leicht steigend», sagt er und fügt an: «Und dies in einer Zeit, in der andere Vereine über einen Mitgliederschwund klagen müssen.» Besonders am Herzen lägen ihm die Jungphilatelisten, sagt Sägesser und betont: «Wobei mit jung Neumitglieder im Durchschnittsalter von rund 40 Jahren gemeint sind.» (Charly Keiser)

Hinweis
Am Einsteigerkurs «Briefmärkle» vom 4. Dezember sind noch Plätze frei. Anmeldung unter:
www.philatelistenverein-zug.ch