Late-Night-Show zur Fasnacht

Brauchtum & Geschichte

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Die Show der Eiche Zunft Hünenberg läuft täglich um 19 Uhr. Die erste Ausgabe hatte 500 Zuschauer.

Hünenberg – Es ist der Schmutzige Donnerstag, 11. Februar 2021. Vor den Laptops wird gebannt gewartet, bis um 19 Uhr die erste Folge der «Fasnight Show» der Eiche Zunft Hünenberg veröffentlicht wird. Die Sendung wird bequem und ausgeschlafen von zu Hause aus angeschaut - einen solchen Schmudo gab es wahrlich noch nie.

Vertreter der Eiche Zunft präsentieren jedes Jahr eine Inthronisation, welche sich als aufwendiges und satirisch-bissiges Bühnenstück zeigt. Jedoch ist auch dies im Jahr 2021 aufgrund der Coronasituation nicht möglich und die Zunft muss an der diesjährigen Fasnacht gänzlich auf Veranstaltungen verzichten. Doch die Hünenberger Zunft lässt sich nicht davon abbringen, auch 2021 die Fasnachtskultur und den Geist der Fasnacht aufleben zu lassen. Im Zunftrat wurde schon früh ein coronakonformer Plan erstellt, der eigentlich als Plan B gelten sollte: die «Fasnight-Show».

Ein Gemeinschaftsgefühl schaffen

Die 1976 gegründete Eiche Zunft Hünenberg versteht ihre Fasnacht als ein Fest der Menschen, soziale Unterschiede sollen nicht von Belang sein. Der Fasnachtsbrauch erfüllt laut der Vereinigung eine wichtige Funktion im Leben jeder Gesellschaft, denn die Menschen finden sich zu einem gemeinsamen Handeln zusammen, das über die blossen Alltagsbedürfnisse der Existenzsicherung hinausreicht. Die Zunft ist somit ihrer Gründung eine der treibenden Kräfte der Hünenberger Fasnacht und Kultur - das soll sich auch durch Corona nicht ändern. Ganz im Sinne ihres Leitspruchs «Fasnacht entrümpelt die Seele» produzierte die Zunft deshalb eine Late-Night-Show. Täglich wird während der Fasnacht eine Sendung im Internet veröffentlicht und bietet satirische Inhalte sowie Hintergründiges zur Fasnachtskultur. Es wird dabei über die Gemeindegrenzen von Hünenberg hinausgedacht, sodass nicht nur Eiche Zünfter oder Hünenberger Zugang zur Sendung zu finden. «Die ‹Fasnight-Show› soll ein Gemeinschaftsgefühl schaffen und so auch Leute erreichen, die fasnachtsfern sind», so Michael Werder, Zunftpräsident und Filmemacher.

Die Produktion des Projekts, das unter dem Motto «Fasnacht ist Kultur» steht, gestaltete sich durch Corona nicht ganz einfach, doch es wurde im Rahmen der begrenzten Möglichkeiten das Beste herausgeholt, so Werder. «Zusammen etwas zu machen, trotz der momentanen Lage, ist bereits ein grosser Erfolg», sagt er. Während der Produktion seien die jeweils geltenden Coronamassnahmen strikt eingehalten worden.

Die erste Folge zum Schmutzigen Donnerstag fand bereits zahlreiche positive Rückmeldungen. In der ersten Folge führen Philipp Grepper und Peter Spieler gekonnt mit Humor durch die Sendung und erleben so den Schmudo. Begleitend dazu werden Bilder vergangener Schmudos gezeigt, welche eine nostalgische Wirkung erzeugen. Amüsante Einschübe von «Moni Kreativ» oder «Natur im Netz» bringen Abwechslung und einige Lacher in die Show. Jascha Hager von der Vereinigung Zuger Chesslete erzählt als Gast mehr über den Tagesablauf der Chesslete von der Tagwach bis zum Chesselwy. Auch eine Botschaft der Partnerzunft Schissigässlizunft Zug darf nicht fehlen, bevor die erste Folge auch schon ihr Ende nimmt. (Caila Schilling)

Hinweis
Die Sendung kann auch auf Youtube oder der Website verfolgt werden.