Peter II. hat Bock auf Fasnacht

Brauchtum & Geschichte

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Mit Peter II. Langenegger wird ein Urbaarer Räbevater, der schon lange als Kandidat gehandelt wurde. Die Fasnacht hat er im Blut, und um einen Spruch ist er nie verlegen.

  • Das Geheimnis ist gelüftet: Peter II. Langenegger, hier mit seiner Frau Luzia, ist neuer Räbevater. (Bild Maria Schmid)
    Das Geheimnis ist gelüftet: Peter II. Langenegger, hier mit seiner Frau Luzia, ist neuer Räbevater. (Bild Maria Schmid)

Baar – Die Gerüchteküche hat gebrodelt, unzählige Namen wurden an den Stammtischen herumgereicht, überall wurde spekuliert, nun ist das Rätsel gelüftet: Peter II. Langenegger ist der designierte Räbevater 2020. Dass «Böckel», wie er in Baar dorfbekannt ist, einmal auf dem Thron der Räbemetropole Baar sitzen würde, ist keine Überraschung. Sein Name ist jedes Jahr ein heisser und oft genannter Tipp. Und nun ist er es also: der höchste Baarer Fasnächtler.

Der fest- und fasnachtserprobte Peter II. Langenegger ist ein Fasnächtler durch und durch: als Mitglied der Erdmandli-Zunft, als Präsident der Gönnervereinigung Pro Räbefasnacht und als einer, der gerne etwas länger sitzen bleibt. Dazu passt auch sein Fasnachtsmotto: «Eis hemmer immer no gnoo... Räbedibum!»

Eine Überraschung – und doch keine

Mit seiner Frau, der Räbemueter Luzia, und den zwei Töchtern Michaela und Ramona ist auch das engste familiäre Umfeld des Räbevaters vom Fasnachtsvirus befallen. Michaela und Ramona sorgen als Mitglieder der Guggenmusik Belcantos für kakofonische Harmonie. Und Gattin Luzia kann als Ehrendame des Räbevaters Werni I. Metzger aus dem Nähkästchen erzählen, wie eine Fasnacht mit Hofstaat abläuft. Sie war damals im Jahr 2018 Ehrendame. Fasnacht war für die gebürtige Baarerin aber auch vorher alles andere als ein Fremdwort.

Und falls ihn Frau und Tochter im Stich lassen, kann Peter II. auch bei seinem Vater anklopfen. Hansruedi I. Langen­egger war stolzer Räbevater im Jahr 1989. Er und seine Frau Räbemueter Rosmarie sassen am Freitagabend zusammen mit zahlreichen alt Räbevätern und Räbemüetern im Restaurant Maienrisli und warteten darauf, dass Räbevater-Obmann Martin Neese die Bühne für den designierten Räbevater freigibt. Die Eltern von Peter II. waren wohl am meisten überrascht über das neue Fasnachtsoberhaupt. «Er hat uns überhaupt nichts verraten», sagte Hansruedi I. «Aber ich bin ungemein stolz.» Dass Peter II. seinen Eltern nichts gesagt hat, ist für ihn eher untypisch. Denn um einen Spruch ist der Kirchenrat der Katholischen Kirchgemeinde Baar nie verlegen. Das bewies er auch in seiner ersten kurzen, träfen Ansprache.

Sprüche wird man von ihm in den nächsten Wochen immer wieder hören. Ab dem 1. Februar 2020 werden seine Worte noch mehr Gewicht haben: Dann wird er im Gemeindesaal Baar in sein hochscheissfeines Amt inthronisiert. Doch zuvor wird «Böckel» an der Baarer Chilbi und an der Generalversammlung der Fasnachtsgesellschaft Baar vom 22. November für den einen oder anderen Lacher sorgen. (Silvan Meier)