Turbulenzen um ein Geheimrezept

Theater & Tanz

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Mit einer erfolgreichen Premiere eröffnete die Volksbühne die 31. Theatersaison. Neben dem Drunter und Drüber auf der Bühne gab es auch noch zwei Überraschungen.

  • Sepp (gespielt von Tony Wyss) im Zwiegespräch mit Trudi (Patricia Amgwerd), rechts Marie (Rita Keiser). (Bild Maria Schmid)
    Sepp (gespielt von Tony Wyss) im Zwiegespräch mit Trudi (Patricia Amgwerd), rechts Marie (Rita Keiser). (Bild Maria Schmid)

Baar – Der Titel des diesjährigen Lustspiels «Gülle, Mischt & Schönheitswahn» verbindet Begriffe, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Dass das Streben nach Schönheit, was immer man darunter versteht, in unserer Gesellschaft aber sehr verbreitet ist, dürfte unbestritten sein. Etwas schwieriger ist es, das schöne Aussehen mit Gülle und Mist in Verbindung zu bringen. Aber genau das ist die Essenz des komödiantischen Dreiakters.

An dieser Stelle sei von der Handlung nur Folgendes verraten: Nach einem eher gemächlichen ersten Akt kommt das Geschehen nach der Pause so richtig in Fahrt. Zwei ledige Bäuerinnen im heiratsfähigen Alter, die gemeinsam einen etwas heruntergekommenen Bauernhof bewirtschaften, sind mit ihrem Äusseren ganz und gar nicht zufrieden, was die Suche nach einem Partner erschwert. Da kommt als möglicher Retter der Produzent eines höchst wirksamen Schönheitsmittels gerade recht. Als Leitmotiv wird wiederholt der Song «Rote Haare kann sie haben, aber schön muss sie sein» eingespielt.

Gelungenes Regiedebüt

Für Silvio Speri ist es die erste Aufführung als Regisseur – eine Aufgabe, die er von seiner Schwester Renata Brändle-Speri übernommen hat. Nach 30 Jahren als Darsteller sei es an der Zeit gewesen, etwas Neues in Angriff zu nehmen, sagte er in der Pause gegenüber unserer Zeitung. Unterstützt wurde er beim Regiedebüt von seinem Vater Emilio Speri, einer legen­dären Figur der Volksbühne. «Die Darsteller haben Silvio sofort akzeptiert», sagte er nicht ohne Stolz. Was die Schauspieler angeht, hätten sie mehr Mühe, Leute für die männlichen als die weiblichen Rollen zu finden, so die Erfahrung der beiden. Gut aufgestellt ist die Volksbühne in Bezug auf die freiwilligen Helfer, ohne die eine solche Theaterproduktion nicht möglich wäre. Aktuell sind es rund drei Dutzend Frauen und Männer, die in den verschiedensten Bereichen hinter und vor der Bühne im Einsatz stehen.

Seit drei Jahrzehnten sind die Baarer Theaterleute dem Lustspiel treu geblieben. Vater und Sohn Speri sind überzeugt, dass ein Wechsel ins klassische Fach von den Zuschauern nicht goutiert würde. Immerhin stehen bis zum 5. April sieben Abendvorstellungen auf dem Programm, die man vor vollem Saal bespielen möchte. Das ist auch deshalb möglich, weil Besucher aus allen Landesteilen nach Baar kommen, wie Silvio Speri anfügte.

Anlässlich der Premiere gab es auch zwei Überraschungen: Manuel Frei, Präsident des Vereins, sagte, dass dank des Sponsorings von Baarer Restaurants jeweils ein Gutschein über 180 Franken verlost werde. Und nach der Aufführung schenkten die Darsteller den Besucherinnen beim Verlassen des Saales als Überraschung eine Rose. (Hansruedi Hürlimann)

Hinweis Die weiteren Aufführungen im Gemeindesaal Baar (Beginn um 20 Uhr): Mittwoch, 27. März, Freitag, 29. März, Samstag, 30. März, Mittwoch, 3. April, Freitag, 5. April.