Junge Zuger zeigen ihre Werke

Kunst & Baukultur

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Der Kanton lanciert zwei Wettbewerbe für Zuger Künstlerinnen und Künstler. Die Arbeiten der Sparte Bildende/Angewandte Kunst sind in der Chollerhalle ausgestellt.

  • Die Arbeiten in der Chollerhalle zeugen vom Talent des Zuger Kunst-Nachwuchses. (Bilder Maria Schmid)
    Die Arbeiten in der Chollerhalle zeugen vom Talent des Zuger Kunst-Nachwuchses. (Bilder Maria Schmid)
  • Neben Gemälden und Installationen werden an der Ausstellung auch skulpturale Arbeiten gezeigt.
    Neben Gemälden und Installationen werden an der Ausstellung auch skulpturale Arbeiten gezeigt.

Zug – Seit 1978 unterstützt der Kanton Zug die künstlerische Entwicklung junger Zuger Künstlerinnen und Künstler mit Förderbeiträgen in der Höhe von 120000 Franken. Und das mit 50000 Franken dotierte Zuger Werkjahr wird an eine kunstschaffende Person aus den Sparten Bildende und Angewandte Kunst, Musik, Theater und Tanz, Film und Literatur vergeben. Die Jurierung wird von neutralen ausserkantonalen Jurorinnen und Juroren vorgenommen. Jede Fachjury verfasst einen Bericht und gibt Empfehlungen zuhanden der kantonalen Kulturkommission ab, die darauf basierend beim Regierungsrat die Zuteilung der Förderbeiträge sowie des Werkjahrs beantragt.

Die Arbeiten von 15 Zuger Kunstschaffenden der Sparte Bildende/Angewandte Kunst können noch bis Mittwochabend in der Chollerhalle in Zug besichtigt werden. Auf einem Rundgang sticht dem Betrachter die ausserordentliche Vielfalt und die hohe Qualität der ausgestellten Werke ins Auge. Äusserst beeindruckend ist die Videoinstallation, mit der Matthias Moos die Wellen des Zugersees in all ihren stets wechselnden Formen und Farben über die Leinwand flimmern lässt. Und Samantha Heller zeigt farblich hervorragend aufeinander abgestimmte Collagen, deren Kompositionen beeindrucken.

Inspiration aus der Kunstgeschichte

Yann Kébé, der während des Rundgangs neben seinen drei grossformatigen Bildern auftaucht, erzählt: «Mich interessiert die Kunstgeschichte, sie inspiriert mich. Die tanzende Figur habe ich in Anlehnung an Ferdinand Hodlers Arbeiten gemalt, für das Bild mit dem Wald in der linken unteren Ecke und den sitzenden Männern am Strand liess ich mich von Rousseau und fürs dritte Bild von Caravaggios Lichteffekten inspirieren.»

Lukas Hoffmanns Werk – 24 aneinandergereihte analoge Schwarz-Weiss-Fotos – mögen auf den ersten Blick eintönig wirken. Beim näheren Hinsehen gibt es dann aber unendliche Geschichten zu entdecken, welche die Fantasie des Betrachters so richtig anregen. Sussy Hodel zieht das Augenmerk des Betrachters erst auf zwei konkret gemalte, eng umschlungene Menschen, ehe man schon fast erstaunt feststellt, dass das daneben hängende abstrakte Bild der Zweierkombination einen aussergewöhnlichen Pfiff verleiht.

Ein Zeichen des Protests

Und Melanie Oldani, die wie Yann Kébé vor Ort ist, erklärt ihre kleinformatigen Bilder mit geometrischen Formen als «Protest gegen das falsche Verhalten von ranghohen Personen in unserer Gesellschaft». Oldani betont: «Für mich gibt es kein Schwarz-Weiss, für mich gibt es nur bunte Bilder.»

Die in der Sparte Bildende/Angewandte Kunst geschaffenen Werke zeigen auf, dass es die Zuger Künstlerinnen und Künstler sehr gut verstehen, ihre Empfindungen und Ideen kreativ in die Tat umzusetzen. (Martin Mühlebach)