Kunstinstallation im Zuger Rathaus bleibt bis auf weiteres
Kunst & Baukultur
Aufgrund des grossen Publikumsinteresses verlängert die Stadt die 2024 zum 150-Jahr-Jubiläum der Bürgergemeinde geschaffene multimediale Installation, in der historische Bürgerräte virtuell zum Leben erwachen.
Zug – 1874 gegründet, feierte die Bürgergemeinde der Stadt Zug 2024 ihr 150-jähriges Bestehen. In ihrer Geschichte wirkten und wirken bis heute illustre Persönlichkeiten als Bürgerrätinnen und -räte, Bürgerpräsidentinnen und -präsidenten. Anlässlich des Jubiläumsjahres wurden fünf von ihnen in Form einer multimedial-installativen Inszenierung virtuell zum Leben erweckt. Für Projektierung und Umsetzung zeichneten die beiden Zuger Gestalter Ueli Kleeb und Caroline Lötscher verantwortlich, die seit 25 Jahren auf die Vermittlung historischer Themen – sei es in Buchform, als Website, als Ausstellung oder auf künstlerische Weise – spezialisiert sind.
Künstlerisch-spielerische Vermittlung der Thematik
Das Konzept mit dem Titel «Talking Heads & Glowing Facts» besteht zum einen aus dreidimensional aufmodellierten Köpfen von Bürgerratsmitgliedern im Inneren des Rathauses, die mittels Projektion und Ton zum Leben erweckt werden und per Knopfdruck diverse Episoden und Anekdoten aus der Geschichte der Bürgergemeinde erzählen – unterhaltsam und lehrreich zugleich, humor- und gehaltvoll. Ergänzend dazu wurden an der Aussenmauer Leuchtschriften installiert, die Meilensteine, Leistungen und Zuständigkeiten der Bürgergemeinde benennen und aktuelle Zahlen und Fakten vermitteln.
Ursprünglich war die Kunstinstallation auf ein Jahr befristet. Aufgrund des Publikumsinteresses hat die Bürgergemeinde der Stadt Zug nun entschieden, das Projekt «Talking Heads & Glowing Facts» bis auf weiteres dauerhaft im Rathaus zu belassen, wo es öffentlich besichtigt werden kann – die Leuchtschriften werden in die Eingangshalle des Rathauses zu den «Talking Heads» verlegt.
Ueli Kleeb und Caroline Lötscher freut's: «Wir waren überrascht, wie viele Leute über das ganze Jahr hinweg vorbeigekommen sind und die Installation besucht haben.» Die Herausforderung sei vor allem die Frage gewesen, wie die Geschichte umgesetzt werden könne, sodass ein breiteres Publikum angesprochen werde. Die beiden haben schliesslich den spielerischen Weg gewählt, historische und aktuelle Inhalte zu vermitteln.
Einfach sei die Ausführung jedoch nicht gewesen. Lötscher: «Die dreidimensionalen Büsten der fünf Protagonistinnen und Protagonisten mit den projizierten Videoaufnahmen und den gesprochenen Texten in Einklang zu bringen, war aufwändig.» Doch das Experiment ist gelungen, wovon sich die Öffentlichkeit also weiterhin überzeugen kann – unter der Woche täglich während der Bürozeiten. (Text: Andreas Faessler)
