Sonntag 19. Mai 2019

Bauen am Ufer

Kunst & Baukultur, Brauchtum & Geschichte

Museum für Urgeschichte(n), Zug

  • Datum 19.5.2019  14:00 - 17:00
  • Ergänzende Zeitangaben Führung «Die Vorstadtkatastrophe im Fokus der Zuger Museen»:
    Start: 13 Uhr, Seepromenade Zug, unterhalb Rössliwiese, Skulptur Seesicht
    Schluss: ca. 14.30 Uhr, Museum für Urgeschichte(n), Hofstrasse 15, Zug
  • Ort Museum für Urgeschichte(n), Zug
  • Link
  • Preis Eintritt frei
  • Kategorie Archäologie / Ur- / Frühgeschichte, Geschichte, Weitere Führung / Besichtigung, Weitere Museum / Sehenswürdigkeit
  • Barrierefreiheit Rollstuhlgängig, Reservierter Behindertenparkplatz, Zu-/ Eingang bodeneben, Haltegriffe auf der Toilette, Toilette mit Rollstuhl befahrbar, Toilette seitlich anfahrbar, Zu-/ Eingang zur Toilette bodeneben, Blindenhunde zugelassen, Heller Raum / Helle Räume, Rollstuhl vorhanden
  • Zutrittskonditionen Gratis für alle / Freier Eintritt
  • Herunterladen Programm der Zuger Museen zum Museumstag (pdf)

Was verbindet Steinbeile, eine Ziegelhütte, Kunst im öffentlichen Raum und eine bekannte Zuger Sage mit der Vorstadtkatastrophe von 1887? Vier Museen im Kanton Zug machen sich zum Internationalen Museumstag gemeinsam auf die Spuren eines Unglücks. Im Museum für Urgeschichte(n) steht die Bautechnik der Pfahlbauer im Vordergrund.

«Bauen am Ufer» im Museum für Urgeschichte(n)
Dass der Untergrund am Seeufer durch den Bau des neuen Uferquais zu stark belastet wurde, war wohl Auslöser der Katastrophe von 1887. Seekreideablagerungen im Boden verflüssigten sich durch den ungewohnten Druck, und das Ufer geriet ins Rutschen. 26 Häuser der Vorstadt versanken im See, elf Menschen verloren dabei ihr Leben.

Die Tücken des Bauens am Seeufer waren bereits den Pfahlbauern bekannt. Sie entwickelten verschiedene Strategien, um auf dem unsicheren Grund stabiler zu bauen. Beispielsweise entstanden die Pfahlschuhe, massive Bretter oder Bohlen mit einer Lochung, durch welches die tragenden Pfähle der Hauskonstruktion gesteckt wurden. Ähnlich Schneeschuhen verhinderten sie das Einsinken der Pfähle in den weichen Untergrund.

Pfahlschuhe und weitere technische Tricks der Pfahlbauer stehen an diesem Sonntag im Zentrum des Programms zum Museumstag im Museum für Urgeschichte(n). Auf Kurzführungen werden bautechnische Details anhand von Originalfunden anschaulich präsentiert. Ausserdem kann das Publikum ein Pfahlbauhaus im Kleinformat zusammenbauen und weitere spielerische Aufgaben und Rätsel rund um die Pfahlbauten lösen.

Die Katastrophe von 1887 hatte auch unerwartete Folgen für die Archäologie im Kanton Zug: An der steilen Abrissstelle traten Siedlungsschichten aus der Pfahlbauerzeit zutage. Bald sprach sich herum, dass dort «Celtensteine» zu finden seien, und es brach ein eigentliches Pfahlbaufieber aus. Die meisten Funde blieben in privaten Händen. Einige davon gelangten später in die kantonale Sammlung und sind heute im Museum für Urgeschichte(n) ausgestellt. Auch sie werden am Museumstag ins Zentrum gerückt.

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