Kulturblick Schule: Karin Koller, Kindergartenlehrperson,Theaterpäd.

Vermittlung

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Kulturblick Schule aus dem Zug Kultur Magazin, Ausgabe Mai 2020, Seite Schulen: Karin Koller, 49, Zug, Kindergartenlehrperson und Theaterpädagogin

  • Karin Koller bringt ihren Schülerinnen und Schülern Kunst und Kultur näher. (Bild PD)
    Karin Koller bringt ihren Schülerinnen und Schülern Kunst und Kultur näher. (Bild PD)
Zug – «Kunst-und Kulturvermittlung sind für mich wichtige Bestandteile im Unterricht. Von den Kindern wird erwartet, dass sie gut zusammenarbeiten, vernetzt denken, kooperieren und dabei möglichst viele kreative Ideen einbringen. Hier bieten viele Methoden aus der Kunstvermittlung gute Werkzeuge. Es soll Platz haben, etwas auszuprobieren, selber zu kreieren oder zu verwerten sowie auch mal zu scheitern. Es ist so wertvoll, mit den Kindern einen Prozess zu erarbeiten und einen gemeinsamen Weg zu gehen. Durch künstlerisches Schaffen mit den Kindern kann so mancher Zugang für ein nachhaltiges, erfüllendes Lernen ermöglicht werden.

In meine Jahresplanung gehören Museumsbesuche. Für viele Kinder ist es der erste Schritt in ein Museum. Oft haben sie keinen Zugang über ihr Elternhaus. Die Schule muss diese Aufgabe übernehmen. Es gibt tolle interaktive und ­altersgerechte Angebote. Kürzlich war ich im Museum Burg Zug. Die Kinder waren so begeistert, dass sie gleich wieder gehen möchten. Damit ist mein Ziel erreicht, die Kinder für Kultur zu begeistern und dass sie von ihren positiven Erlebnissen erzählen. Ein Projekt innerhalb einer Klasse kann auch helfen, dass sich die Gruppe Anfang Schuljahr schnell sozialisiert. Sie agieren miteinander, packen zusammen an, motivieren sich gegenseitig und strengen sich an, am Schluss etwas gemeinsam zu zeigen.

Mit dem neuen Lehrplan 21 lässt sich die Kultur in vielen Fächern einbinden. Für mich ist es wichtig, das Kulturerlebnis mit meinen Schülerinnen und Schülern vorzubereiten. Ich will
ihnen einen Schlüssel mitgeben. Es hilft, wenn sie Instrumente vorab kennen lernen oder auch
Figuren, die vorkommen. Dabei schätze ich gutes Unterrichtsmaterial, welches von Anbietern zur Verfügung gestellt wird.

Immer wieder ein Highlight: Wenn ich bei Kindern, die in der Leistungskurve am unteren Ende sind, etwas herausholen kann. Und alle staunen, welches Potenzial in den Kindern schlummert. Am Beispiel Theater: Jeder kann in seiner Art und Weise zeigen, welche Begabungen und Fähigkeiten er hat. Oftmals ist der Ausdruck über Musik, Bewegung, Schauspiel oder Bild viel einfacher als im alltäglichen Leistungsdruck in der Schulstunde. Für die Lehrperson ist es mit einem Mehraufwand verbunden. Am Schluss die strahlenden Kinderaugen zu sehen, das ist meine Motivation.»

Aufgezeichnet von Andrea Schelbert