Musik und Show begeistern die Zuschauer
Musik
Die örtliche Blaskapelle Neuheim feiert ihr 45-jähriges Bestehen. Unter der Leitung von Dirigent Peter Krättli bot sie ein abwechslungsreiches Programm.
Neuheim – Die kleinste Zuger Gemeinde mit rund 2200 Einwohnern ist stolz, über eine eigene Blaskapelle zu verfügen. Das Jahres- und das Kirchenkonzert bilden die jährlichen Höhepunkte. So war anlässlich des Jahreskonzerts die Lindenhalle auch bis zum letzten Platz besetzt. Vor dem eigentlichen Beginn wurde ein Nachtessen serviert, und man genoss das gesellige Beisammensein.
Die Tambourengruppe Neuheim unter der Leitung von Elmar Frey eröffnete den Anlass. Die ambitionierten jungen Musiker sorgten mit ihren Trommeln dafür, dass auch die letzten Zuhörer im Saal wussten, dass es jetzt losgeht. Die Formation der Blaskapelle startete im Anschluss mit einer schönen Interpretation des Marsches «Mars der Medici» von Komponist Johan Wichers. Das Stück aus dem Jahr 1938 geniesst einen hohen Bekanntheitsgrad in der Musikszene.
Ein Pirat in der Lindenhalle
Für den Filmtitel «Pirates Of The Caribbean» wurde von Kantonsrat Thomas Lötscher, der durch den Abend führte, eigens eine Art «Captain Sparrow» auf die Bühne geholt. Der Welthit «Skyfall», komponiert von Adele Adkins, folgte im Anschluss, arrangiert von Jay Bocook. Der Marsch «Colonel Bogey» beendete den ersten Programmteil. «Es ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Holz- und Blechbläsern auszumachen», kommentierte die Hobbymusikerin Carole Meier im Publikum fachkundig und ergänzte: «Mir gefällt das transparente Klangspiel.»
Die Bläserband der Musikschule Neuheim unter der Führung von Urs Stucki blühte von Stück zu Stück auf. Der Klassiker «Imagine» von John Lennon machte den Auftakt, der Titel «I Was Made For Loving You» bildete den Abschluss. Die jungen Musiker gaben ihre Nervosität nicht zu erkennen und legten einen gelungenen Auftritt hin. Dem Applaus zufolge war das Highlight der Kapelle die Interpretation von «I Shall Not Be Moved». Die verschiedenen Soli von Trompete, Posaune und Klarinette ernteten eine Menge Beifall. Das Banjo genoss die volle Aufmerksamkeit der Zuschauer und konnte bei der Wiederholung des Stücks nochmals auftrumpfen. Der letzte Titel «The Spanish Night Is Over» vermochte aber nicht mehr zu überzeugen.
Mitreissendes Finale
Susanne Joller, die Präsidentin der Blaskapelle Neuheim, spielte selbst auf ihrem Primhorn mit. Sie bedankte sich am Ende des ersten Konzertteils bei den vielen freiwilligen Helfern und Sponsoren und warb um neue Musiker: «Wir sind immer auf der Suche nach neuen Mitgliedern für unsere Blaskapelle», sagte sie. Schliesslich machte sie die Zuschauer auf die Tombola, die Bar im Foyer und auf das Kuchenbuffet aufmerksam.
Unter der Leitung von Markus Hobi eröffnete die Blaskapelle Heidiland den zweiten Teil des Konzerts. Der Mix aus böhmischer und mährischer Blasmusik aus Tschechien kam bei den Zuschauern an und vermochte die Stimmung im Saal nochmals anzuheben. Die Musiker, die auch über Showtalent verfügen, boten ein abwechslungsreiches Programm und hatten sichtlich Spass auf der Bühne. Wohl nicht umsonst durften sie sich im Jahr 2007 als «beliebteste Blaskapelle der Schweiz» betiteln. So war dann die Tombola plötzlich Nebensache, und das Kuchenbuffet musste warten. (Nadine Wyss)